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Äthiopien: Wie Migranten Opfer von Menschenhändlern werden

Meldung vom 31.12.2012

Zum Internationalen Tag der Migranten am 18. Dezember hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) sich für ein konsequenteres Vorgehen gegen Menschenhändler am Golf von Aden ausgesprochen, die Migranten aus Äthiopien willkürlich verschleppen, foltern und ermorden. Wie die GfbV in Göttingen meldete, kommen mehrere zehntausend Migranten und Flüchtlinge jedes Jahr bei dem gefährlichen Versuch ums Leben, an die Küste des Jemen zu gelangen.

Viele Migranten, die den Jemen erreichen, geraten dort in die Fänge von Menschenhändlern, so die GfbV: Sie werden entführt und nur nach Zahlung eines Lösegeldes auf freien Fuß gesetzt. Andere werden Opfer sexueller Gewalt. „Nirgendwo in der Welt werden Migranten grausamer behandelt als im Golf von Aden. Doch ihr tragisches Schicksal, das ganz im Schatten der Boatpeople von Lampedusa im Mittelmeer steht, wird von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen“, berichtet GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius.

„Es ist ungeheuerlich und kaum fassbar, wie skrupellose Menschenhändler mit den Migranten schon während der Überfahrt umgehen“, fügt Delius hinzu. „Mehrere Überlebende haben unabhängig voneinander berichtet, dass alle 'Passagiere' der kleinen Boote gefesselt wurden. So können noch mehr Personen transportiert werden und es gibt keine Gegenwehr, wenn ein Teil der 'Fracht' über Bord geworfen werden muss, etwa bei Stürmen oder auch nur, um die überladenen Boote zu erleichtern.“

Die meisten Flüchtlingsboote stechen in Äthiopiens Nachbarland Djibouti in See, einem engen Verbündeten Frankreichs. Zum Ziel haben sich Migranten meist Saudi-Arabien gesetzt. Dort hoffen sie auf eine Arbeitsstelle. Die Behörden des Jemen stünden nach Darstellung der GfbV diesen Menschenhändlern passiv gegenüber. Flüchtlingshilfsorganisationen wie der Dänische Flüchtlingsrat, hätten das grausame Schicksal vieler Migranten im Jemen ausführlich festgehalten. Auch das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) habe mehrfach einen besseren Schutz der Ankömmlinge aus Äthiopien verlangt.

Allein zwischen Januar und Oktober 2012 sind nach GfbV-Angaben 90.000 Migranten und Flüchtlinge aus Äthiopien, Eritrea und Somalia im Jemen an Land gegangen. Mindestens doppelt so viele haben sich nach GfbV-Schätzungen auf den gefährlichen Seeweg gemacht. Die Hälfte von ihnen hat Schiffbruch erlitten.

Rund zwei Drittel der Migranten, die lebend im Jemen ankamen, kamen aus Äthiopien, sagt die GfbV. Viele seien gut ausgebildete Universitätsabsolventen, die in ihrem Land trotz zweistelligen Wirtschaftswachstums arbeitslos sind. Andere seien verarmte Bauern der ethnischen Gruppe der Oromo, die oft durch Landraub und Verelendung in die Flucht getrieben wurden.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Entwicklungspolitik Online“, epo.de

Schlagwörter: Äthiopien, Migranten, Flüchtlinge, Menschenhändler, Menschenhandel, Jemen, Saudi-Arabien, Akademiker, Arbeitslose, Boote, Seeweg, Boatpeople, Schiffbruch