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Afghanistan: Obama will Truppenabzug schon im Frühjahr 2014

 
Meldung vom 17.01.2013

Jetzt wird doch Druck gemacht: Die USA verlegen den Truppenabzug aus Afghanistan nach vorne. Was nach dem Ende des internationalen Kampfeinsatzes 2014 in dem Land verbleiben soll, ist aber auch nach dem amerikanisch-afghanischen Spitzentreffen in Washington ungewiss.

Bereits in diesem Frühjahr 2014, statt wie bisher geplant im Sommer, sollen afghanische Soldaten und Polizisten vollständig die Kontrolle für die Sicherheit im Land übernehmen. Die NATO hat dann nur noch eine unterstützende Aufgabe in dem Land. Darauf verständigten sich US-Präsident Barack Obama und sein afghanischer Kollege Hamid Karzai in Washington.

„Ab diesem Frühling werden unsere Truppen eine neue Mission haben: Training, Beratung und Unterstützung von afghanischen Kräften“, erklärte Obama nach den über dreistündigen Gesprächen im Weißen Haus. Der Abzug der US-Truppen werde daher vorverlegt. Derzeit sind noch rund 66.000 US-Soldaten am Hindukusch im Einsatz. Damit machen sie zwei Drittel der internationalen Schutztruppe ISAF aus.

Deutschland ist mit 4.300 Soldaten vertreten und damit drittgrößter Truppensteller. Welche Auswirkungen die Abmachung zwischen Karzai und Obama auf den Bundeswehreinsatz hat, wurde noch nicht geklärt. Beschlossene Sache der NATO ist, dass der Kampfeinsatz der internationalen Truppen Ende 2014 aufhört. Danach will das Bündnis Afghanistan aber weiter mit Ausbildern und Beratern unterstützen.

Obama räumte zwar ein, man sei immer noch mit „erheblichen Herausforderungen“ und Gefahren am Hindukusch konfrontiert. Auch müssten US-Soldaten noch vereinzelt an der Seite afghanischer Kameraden in den Kampf treten. „Doch dieser Krieg gelangt zu einem verantwortungsvollen Ende.“

Karzai erklärte, dass die ausländischen Truppen bereits in den nächsten Wochen ihre Posten in afghanischen Dörfern verlassen werden. Auch die Gefängnisse im Land sollten schnell „unter afghanische Souveränität gestellt werden“. Das hatte Karzai seit langem gefordert.

Noch ungeklärt blieb die Frage, ob auch nach 2014 US-Soldaten am Hindukusch stationiert bleiben. In einer gemeinsamen Erklärung ging man lediglich darauf ein, dass eine solche Möglichkeit noch verhandelt werden soll. Die amerikanische Regierung hatte erst kürzlich angedeutet, dass auch ein vollständiger Abzug aus Afghanistan zur Debatte stünde. Die Bundesregierung hält einen solchen Ausgang aber für unrealistisch.

Der größte Streitpunkt hinsichtlich einer langfristigen Truppenpräsenz scheint jedenfalls behoben zu sein. Obama wiederholte seine Forderung, amerikanische Soldaten könnten nur dann längerfristig im Land bleiben, wenn ihnen auch weiterhin Immunität vor einer Strafverfolgung durch die afghanische Justiz zugestanden werde. „Ich denke, Präsident Karzai versteht das“, verdeutlichte er. Auch Karzai ließ durchblicken, dass er mit einer solchen Lösung einverstanden sein werde.

Die New York Times meldete, Karzai baue auf bis zu 15.000 amerikanische Soldaten, die auch gezielte Spezialeinsätze gegen Aufständische durchführen sollten. In Deutschland schätzt man die Situation so ein, dass die Bundeswehr mindestens 1.000 Soldaten für Ausbildungszwecke in Afghanistan lassen wird.






Quelle: „Sächsische Zeitung“, www.sz-online.de

Schlagwörter: Afghanistan, Abzug, ISAF, NATO, Barack Obama, Hamid Karzai, Washington, Abmachung, Vehandlung, Weißes Haus, Frühling, 2014, Truppen, Truppensteller, Ausbildung, Spezialeinheiten, Soldaten, Bundeswehr, Bundeswehreinsatz, Krieg