Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Südafrika: Jacob Zuma und sein Luxus-Anwesen

Meldung vom 01.02.2013

Südafrikas Präsident Jacob Zuma gerät immer wieder in die Negativ-Schlagzeilen. Jetzt sorgt sein ländliches Luxus-Anwesen für Aufregung. Das hat Südafrikas Präsident Zuma in einen Hochsicherheitskomplex verwandelt. Mit eigenem Geld, behauptet er. Doch viele stellen sich die Frage, woher er das hat.

Eingebettet in grüne Hügel im südafrikanischen Dorf Nkandla breitet sich Präsident Jacob Zumas Residenz aus. Mehr als zwanzig im traditionell afrikanischen Stil gebaute Rundhäuschen mit Strohdächern sind um den Komplex imposanter Haupthäuser in dem Dorf der Provinz KwaZulu-Natal entstanden. Ein neuer Zaun umgrenzt den Familiensitz, die Zufahrtswege sind frisch asphaltiert. „Zumaville“ nennt sich das prunkvolle Anwesen, das nach außen den Anschein einer Safari-Lodge hat, im Volksmund.

Vorgesehen ist der Gebäudekomplex als Familienheim für die vier Ehefrauen des südafrikanischen Präsidenten und seine vielen Kinder. Im Inneren wurden noch kurz vor der Weihnachtspause Renovierungen im Wert von rund 24 Millionen Euro fertig gestellt.

Unter der Erde wurden Fluchtwege zu einem Bunker eingerichtet. Kein Wunder, dass „Zumaville“ jetzt Anlass zur Kritik gibt. Beim ANC-Parteitag im Dezember 2012 diente es als Sinnbild für die Verfehlungen des Präsidenten. Die Konsequenz des Ganzen: Die als „hart, aber fair“ bekannte Generalstaatsanwältin Thuli Madonsela prüft jetzt den Fall „Zumaville“.

„Im Fernsehen zeigen sie das Haus und lügen“, rechtfertigt sich Zuma auf parlamentarische Anfragen der Opposition hin. „Es ist nicht von der Regierung gebaut worden, sondern von privatem Geld.“ Was aber zu der Frage führt, woher das Geld kommt. Er habe einen Kredit aufgenommen, um sein Heim zu modernisieren, erklärt Zuma.

Die Regierung habe nur die Kosten für Sicherheitseinrichtungen getragen. Die Regierung bestätigte, sie komme für zehn Häuser für Luftwaffenpersonal, zehn für Sicherheitskräfte, eine Militärklinik, Hubschrauberlandeplatz, Infrastruktur und Häuser für Familien, die zugunsten von „Zumaville“ umgesiedelt wurden, auf.

Bereits 2001 habe Zuma einen Kredit für dieses damals noch viel weniger wertvolle Bauprojekt ausgezahlt bekommen, meldet die Wochenzeitung Mail & Guardian. Angeblich erhielt er das Geld, obwohl er selbst verschuldet war und das Land gar nicht besaß. Es ist nämlich Eigentum des Ingonyama Trust, und der Vorsitzende davon ist der traditionelle König des Zulu-Volkes, Goodwill Zwelinthini.

Ein Drittel des Landes in der Provinz untersteht diesem Trust. Und der damalige Bankdirektor war Zumas heutiger Sprecher Mac Maharaj, entlarvt die renommierte Zeitung. Die Bank hatte nämlich erklärt, es sei unverständlich, dass Zuma unter diesen Umständen eine Finanzierung erhalten habe.

Die Pläne für „Zumaville“ wurden immer umfangreicher über die Jahre, die Kosten auch: Klimatisierte Untergrundgemächer, Sportanlage, ein Besucherzentrum, Kronleuchter und Edelmobiliar. Jacob Zuma hat in seiner Karriere stets Gelder und Gefallen von befreunden Geschäftsmännern und Gönnern akzeptiert, darunter Nelson Mandela. Für „Zumaville“ zahlt der Präsident offenbar nur rund eine Million Euro selbst. Kritiker stellen trotzdem die Frage, wie er das macht, bei einem Jahresgehalt von 200.000 Euro und einer von Schulden geprägten Vergangenheit.

Im Dezember 2012 bemühten sich Aktivisten der wichtigsten südafrikanischen Oppositionspartei „Demokratische Allianz“, Zumas Residenz zu besuchen. Sie wurden von Sicherheitskräften davon abgehalten. Jetzt hat die Partei unter Führung der deutschstämmigen Helen Zille der Steuerbehörde den Auftrag erteilt, die Steuererklärungen aller an „Zumaville“ beteiligten Personen zu überprüfen – bis hinauf zum Präsidenten.

„Ich schäme mich nicht für ,Zumaville‘,“ äußerte sich Jacob Zuma jüngst erneut zu der Affäre. Viele Anwohner seien stolz auf ihren im Dorf beheimateten Präsidenten. Schließlich trage er etwas zur Entwicklung von Nkandla bei. „Das macht mich sehr stolz.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Tageszeitung“, taz.de

Schlagwörter: Südafrika, Jacob Zuma, Korruption, Anwesen, Zumaville, Luxus, Safari-Lodge, Nkandla, Schulden, Helen Zille, Steuererklärung, Präsident