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Indien: Generalstreik bringt öffentliches Leben zum Erliegen

 
Meldung vom 21.02.2013

Die hohe Inflationsrate in Indien bringt die Menschen auf die Barrikaden. Millionenfacher Protest erhob sich jetzt gegen die Wirtschaftspolitik von Regierungschef Manmohan Singh. In Indien hat am Mittwoch, den 20.02.0213, ein zweitägiger Generalstreik angefangen und weite Teile es öffentlichen Lebens brachgelegt. Landesweit waren Märkte, Geschäfte, Schulen, Beamtenstuben, Banken und Versicherungen geschlossen, der Straßen- und Bahnverkehr lief teils stark eingeschränkt weiter, wie der Fernsehsender NDTV angab.

Die Gewerkschaften gehen davon aus, dass 100 Millionen Arbeitnehmer bei dem Ausstand mitmachen. AITUC-Generalsekretär Gurudas Dasgupta betonte, man habe sich zu der Massenaktion entschieden, weil die Regierung keinerlei Bemühung unternehme, die hohe Inflation zu stoppen, die Privatisierung von profitablen Staatsunternehmen zu unterbrechen und geltende Arbeitsgesetze einzuführen.

Die Konsequenzen des Streiks waren überall zu spüren. U-Bahnen und Busse waren völlig überfüllt. Zudem fehlten die Autorikschas und Taxen auf den Straßen. Die Einwohner der indischen 14-Millionen-Metropole Neu Delhi hatten am Mittwoch am meisten unter den Folgen des Streiks gegen die Politik der regierenden Vereinten Progressiven Allianz (VPA) unter Premier Singh zu leiden. Elf große Gewerkschaftsverbände hatten den Streik einberufen. Der „Bharat Bandh“, der Indien-Ausstand, wurde nicht nur in der Hauptstadt begangen, sondern das gesamte Riesenland war beeinträchtigt, wenn auch unterschiedlich hart. Auch Indiens Finanzzentrum Mumbai stand durch die Arbeitsniederlegung tausender Mitarbeiter still.

Premier Manmohan Singh hatte laut Press Trust of India die Gewerkschaften gebeten, auf den Streik zu verzichten und hatte Gespräche angeboten. Er ermahnte die Bevölkerung, dass die Wirtschaft durch den Streik hohe Verluste hinnehmen müsste. Die Vereinigung der Industrie- und Handelskammern beziffert den Schaden durch den Ausstand auf bis zu 200 Milliarden Rupien (2,8 Milliarden Euro). Der Premier versicherte, seine Regierung habe zu einigen Gewerkschaftsforderungen bereits Maßnahmen in Angriff genommen und mit anderen werde man sich auseinandersetzen.

Die Gewerkschaften haben indessen eine ganz andere Perspektive auf die Lage. Ihr Forderungskatalog umfasst zehn Punkte. Oberste Priorität haben strikte Maßnahmen zur Kontrolle der Verbraucherpreise, die im Januar durchschnittlich um 10,6 Prozent zugelegt haben. Am empfindlichsten erhöhten sich die Preise für Gemüse (26 Prozent), Speiseöl (15 Prozent) sowie Zucker und Hülsenfrüchte (jeweils 12,8 Prozent).

Protestiert wird unter anderem für mehr Arbeitsplätze, die Erhöhung des Mindestlohns auf monatlich 10.000 Rupien, ein Netz sozialer Sicherheit für alle Beschäftigten, die Abschaffung der unterbezahlten Vertragsarbeit sowie ein Verbot von Auslandsdirektinvestitionen in verschiedenen Branchen. Die Regierung wird alle Forderungen sorgsam überprüfen müssen, denn im Frühjahr 2014 stehen Parlamentswahlen bevor.


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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Indien, Generalstreik, Streik, öffentliches Leben, Inflation, Ausstand, Wirtschaft, Mumbai, Neu Delhi, Arbeitnehmer, Arbeitsplätze, Mindestlohn, Manmohan Singh, Parlamentswahl, Gewerkschaft