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Mexiko: Hundert Tage Präsident

Meldung vom 07.03.2013

Seit drei Monaten ist Präsident Enrique Peña Nieto nun in Mexiko an der Macht und setzt alles daran, das Image seines Landes zu ändern: Der Blick soll weggerichtet werden von den Drogen, Verbrechen und der Korruption. Stattdessen soll das Schwellenland und seine Wirtschaft als Paradies für Investoren im Vordergrund stehen.

Manche stufen Mexiko als einen gescheiterten Staat ein: ein Land, in dem in weiten Teilen das organisierte Verbrechen herrscht, in dem Korruption den Staat aushebelt und Monopole den wirtschaftlichen Aufstieg boykottieren. Andere pochen dagegen darauf, dass das Schwellenland ein Paradies für Investoren, ein Land mit rosiger Zukunft, eine Produktions- und Export- plattform für multinationale Konzerne sei. Investmentbanken prognostizieren Mexiko, dass es bald Brasilien überholt und zu den zehn größten Volkswirtschaften der Welt aufsteigt.

Mexiko bietet beide Seiten. Es ist das Land, das in manchem an Afghanistan erinnert und das Land, das man mit einem China in Amerika vergleichen kann. Beide Welten existieren nebeneinander und haben nur wenige Schnittmengen. Nach dem langen Drogenkrieg Calderons regiert nun seit hundert Tagen ein anderer Präsident. In seinen ersten drei Monaten im Amt hat sich Enrique Peña Nieto erfolgreich bemüht, Mexiko als ein aufstrebendes Land mit Zukunft darzustellen.

Gleich zu Beginn verschaffte sich Peña Nieto mit einer Reformagenda Respekt. Der „Pakt für Mexiko“ umfasst 95 Schritte zur Reformierung und Dynamisierung von Wirtschaft, Politik und Sozialem. Arbeitsplätze sollen geschaffen und die Wettbewerbsfähigkeit intensiviert werden. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll jährlich um sechs Prozent zulegen. Der angestrebte Wandel ist notwendig. In den vergangenen Jahren wuchs das BIP im Schnitt kaum mehr als 1,6 Prozent. Mittlerweile ist das Land auf Platz 14 der Volkswirtschaften zurückgegangen.

Die neue Regierung kurbelte den Optimismus bei Investoren an. Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz betonte auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, Mexiko sei wettbewerbsfähiger als China. Bei Inflation, Haushaltsdefizit und Devisenreserven kann manch europäischer Krisenstaat in Bezug auf Mexiko nur vor Neid erblassen. Zudem hat das Land große Vorteile durch seine privilegierte geografische Lage als südlicher Nachbar der USA, dem weltweit größten Einzelmarkt.

Die unterschiedlichen Regierungen befürworten seit mehr als einem Jahrzehnt den Freihandel und nicht wie der Konkurrent Brasilien die Protektion. Mexiko hat zwölf Freihandelsabkommen mit 44 Ländern abgeschlossen und bedient so eine Milliarde Konsumenten. Das nordamerikanische Land ist auch von veränderten globalen Bedingungen begünstigt. Laut HSBC wurden in Mexiko 2001 fünfmal höhere Löhne als in China ausgezahlt. Heute erhält ein chinesischer Arbeiter 1,61 Dollar, ein mexikanischer dagegen 2,10 Dollar.

Nicht zuletzt deshalb investieren Firmen Milliarden und eröffnen neue Standorte in Mexiko. Eurocopter, der europäische Hersteller von Hubschraubern und Flugzeugbauteilen oder der US-Chemieriese DuPont bauen in dem Land Schlüsselstandorte aus. Von 2016 an will Audi den Geländewagen Q5 in Mexiko herstellen.

Allerdings bleiben beim Erfolgskurs von Mexiko auch Bedenken. Geldwäsche, die Kriminalität und der Drogenkrieg bremsen einen nachhaltigeren Aufschwung. Auch Korruption und Unfähigkeit bei Behörden, Polizei und Justiz gehören nach wie vor zum Alltag.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Frankfurter Rundschau“, FR-online.de

Schlagwörter: Mexiko, Enrique Peña Nieto, Drogenkrieg, Präsident, Image, Umschwung, Wirtschaft, Standort, Investoren, Wirtschaftswachstum, Reform, Pakt für Mexiko, Freihandel, Schwellenland, Korruption, Bruttoinlandsprodukt, BIP, Drogenkriminalität