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Afghanistan: Zwei deutsche Soldaten bei Selbstmordattentat getötet

Meldung vom 21.10.2008

Zwei Bundeswehrsoldaten und fünf Kinder sind einem Selbstmordanschlag in Nordafghanistan zum Opfer gefallen. Das hat die internationale Schutztruppe ISAF heute bestätigt. Die Taliban haben sich auf ihrer Homepage öffentlich zu dem Anschlag bekannt. Zudem wurde eine Britin in der Hauptstadt Kabul auf offener Straße erschossen.

Der Anschlag wurde nur wenige Tage nach der Mandatsverlängerung für die Bundeswehr nahe der nordafghanischen Stadt Kundus ausgeübt und kostete zwei deutsche Soldaten das Leben. Fünf Kinder, die in der Nähe spielten, seien bei der Explosion ebenfalls getötet worden, erklärte der Gouverneur der Provinz Kundus, Mohammad Omar. Zwei Bundeswehr-Soldaten und zwei Kinder erlitten schwere Verletzungen.

Gouverneur Omar sagte, der Anschlag wurde im Distrikt Char Dara nahe Kundus-Stadt begangen. Ein Attentäter sei auf einem Fahrrad neben den Konvoi der Bundeswehr gefahren und habe sich in die Luft gesprengt. In Char Dara war es Ende August schon einmal zu einem Anschlag gekommen. Ein deutscher Soldat ist dabei getötet worden, als sein Konvoi in eine Sprengfalle geriet. Die Taliban zeigten sich auch für diese Tat verantwortlich.

Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid gab am Montag auf der Homepage der Aufständischen wenige Stunden nach dem Anschlag an, ein Selbstmordattentätern namens Islamuddin habe sich in die Luft gesprengt. Der Anschlag wurde verübt, als die „Invasionstruppen“ am Montag Häuser im Dorf Hadschi Amanullah im Distrikt Char Dara nahe der Stadt Kundus durchsucht hätten. Zwölf deutsche Soldaten seien gestorben, behaupten die Taliban – deren Angaben über die Opferzahlen unzuverlässig und völlig übertrieben sind.

Gouverneur Omar sagte, man sei vor dem Anschlag schon alarmiert gewesen, da man von vier aus Pakistan eingesickerten Selbstmordattentäter wusste. Möglicherweise sei die Bundeswehr bei ihrem Einsatz am Montag in dem unruhigen Distrikt Char Dara den Attentätern auf der Spur gewesen. Die ISAF teilte mit, die Angehörigen der Opfer seien in Kenntnis gesetzt worden. ISAF-Sprecher Richard Blanchette sprach den Angehörigen der Toten und den Verletzten sein Beileid aus. „Taten wie diese, die nichts bieten außer Gewalt und Tod, werden uns von unserem Engagement zur Schaffung eines besseren Afghanistan nicht abbringen“, so der Brigadegeneral.

Eine britische Mitarbeiterin einer christlichen Hilfsorganisation wurde unterdessen in der afghanischen Hauptstadt Kabul auf offener Straße erschossen. Nach Polizeiangaben hatte sie sich am Montagmorgen im Westen der Stadt alleine zu Fuß auf den Weg zur Arbeit begeben. Auch zu diesem Attentat bekannte sich ein Taliban-Sprecher. Die Britin sei umgebracht worden, weil sie versucht habe, das Christentum zu verbreiten, sagte Sabiullah Mudschahid.

Die Britin unterstützte in Kabul mit ihrer Arbeit behinderte Kinder. Ihre Organisation SERVE (Serving Emergency Relief and Vocational Enterprises) definiert sich selbst als christliche Hilfsorganisation, die seit 1980 in Pakistan afghanischen Flüchtlingen helfe. Missionare und christliche Hilfsorganisationen sind immer wieder im Visier muslimischer Extremisten. Oft werden sie auch Opfer von Entführungen.

Währenddessen halten die Kämpfe im Süden des Landes weiter an. Nach Angaben der Behörden sind dort 34 Aufständische getötet worden. Das Mandat für den Bundeswehr-Einsatz wurde vom Bundestag am vergangenen Donnerstag für 14 Monate verlängert. Die maximale Anzahl für die Einsatztruppen wurde von 1.000 auf 4.500 Soldaten erhöht.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de