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Afghanistan: Selbstmordattentat bei Reitturnier

Meldung vom 14.03.2013

Die Situation im Norden Afghanistans bleibt prekär: Ein Selbstmordattentäter hat in der Provinz Kunduz auf einer traditionellen Reiterspiel-Veranstaltung ein Blutbad angerichtet. Der Anschlag mit mehreren Toten hatte die Familie des einflussreichen Parlamentsprechers im Visier.

Bei einem Selbstmordanschlag während einer großen Sportveranstaltung in Nordafghanistan sind mehrere Mitglieder der Familie eines prominenten Politikers und der Polizeichef der Region gestorben. Nach Angaben der lokalen Polizei hatte sich der Attentäter am frühen Abend unter die Zuschauer eines Buzkashi-Spiels, einer traditionellen Reiterveranstaltung, in der Stadt Imam Sahib begeben. Als er sich bis in die Nähe der vielen hochrangigen afghanischen Gäste vorgedrängt hatte, die sich nach Ende des Turniers um die Spieler versammelt hatten, zündete er seinen Sprengstoffgürtel. Er nahm mindestens sechs Menschen mit in den Tod. Mehrere Menschen wurden verletzt.

Ein Augenzeuge berichtete von einer enormen Explosion. Offensichtlich zielte das Attentat auf die Familie des prominenten afghanischen Politikers Abdul Rauf Ibrahimi, der den einflussreichen Posten des Parlamentsprechers innehat.

Ein Sprecher der Polizei meldete, neben dem Vater des Politikers sei auch einer seiner Cousins umgebracht worden. Ebenfalls starben offenbar der lokale Polizeipräsident Abdul Qayum und mehrere andere Menschen. Bisher nannte die Polizei sieben Tote, andere Berichte sprechen aber bereits von zehn Toten.

Das Attentat nach dem Buzkashi Spiel, einer traditionellen Sportart im Norden Afghanistans, offenbart erneut die äußerst instabile Sicherheitslage in der Region. Beim Buzkashi müssen sich Reiter im Kampf um eine tote Ziege messen. Das Reiterspiel war unter der Herrschaft der radikalislamischen Taliban untersagt.

In der Stadt Kunduz südlich des Anschlagsorts befindet sich die Bundeswehr in einem großen Feldlager mit knapp 1.000 Soldaten. Allerdings haben die Deutschen die sogenannte Sicherheitsverantwortung bereits vollständig in die Hand der Afghanen übergeben und beraten diese nur noch.

Die Region Imam Sahib gilt seit jeher als Einzugsgebiet der Taliban. Dort treiben aber auch schwer bewaffnete Drogenhändler und deren Milizen ihr Unwesen. Die Taliban haben bereits eine Reihe von ähnlichen Attentate auf hochrangige Mitglieder der afghanischen Regierung verübt, unzählige Polizeichefs, Gouverneure und Regierungsvertreter sind schon getötet worden.

Schon seit einigen Jahren versuchen die Kämpfer der Radikalislamisten in sogenannten „high profile attacks“ (Attentate auf wichtige Funktionsträger) bevorzugt afghanische Würdenträger zu töten, die später in Erklärungen meist als „Marionetten“ der Kabuler Regierung beschimpft werden.

Staatschef Hamid Karzai verurteile den Angriff auf das Schärfste. „Terroristen“ hätten erneut unschuldige Menschen umgebracht und verletzt.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Afghanistan, Attentat, Selbstmordattentat, Reitertunier, Reitturnier, Wettkampf, Reiterspiel, Buzkashi, Politiker, Parlamentssprecher, Abdul Rauf Ibrahimi, Sicherheitslage, Bombe, Sprengstoff, Taliban, Kunduz, Bundeswehr, high profile attacks, Hamid Karzai, Imam Sahib