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Kenia: Uralte Fischfossilien gefunden

Meldung vom 16.03.2013

Ungewöhnlich viele gut erhaltene Fischfossilien haben Münchner Forscher in Kenia ausgegraben. Im Rift Valley, rund 300 Kilometer nordwestlich von Nairobi, brachten die Paläontologen der Ludwig-Maximilians-Universität im Januar und Februar 2013 fast 170 Versteinerungen zu Tage.

„Es ist sehr selten, dass so viele Fisch-Fossilien auf einmal entdeckt werden und diese dann auch noch so gut erhalten sind“, begeistert sich Professorin Bettina Reichenbacher. Die Fossilien aus acht Fundstellen werden auf ein Alter von zehn und zwölf Millionen Jahre geschätzt. Sie werden nun mit Genehmigung der kenianischen Behörden in München durchleuchtet.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Fische bei einem Vulkanausbruch gestorben sind. „Viele Fisch-Fossilien haben ein geöffnetes Maul, was dafür sprechen könnte, dass sie erstickt sind“, meint Reichenbacher. Womöglich seien die Fische unter Vulkanasche begraben worden. Das könne auch die Ursache dafür sein, dass sie noch in einem so guten Zustand sind.

Das Rift Valley in Kenia ist für die Forscher die Wiege der Menschheit seit Anthropologen dort die Überreste menschlicher Urahnen entdeckt haben. Einheimische haben die Forscher zu den Fisch-Fossilien geführt und ihnen den Weg durch das unwegsame Gelände in der Gebirgskette Tugen Hills gewiesen. „Das ist der Schlüssel unseres Erfolges“, erklärte Reichenbacher.

Der kleinste Fisch, dessen Überreste gerettet werden konnten, ist in etwa fünf Zentimeter lang, der größte hat eine Länge von rund 30 Zentimetern. Die Wissenschaftler schätzen, dass unter den Fossilien mehrere neue Arten sind. Im heutigen Afrika kommen rund 3.000 Arten von Süßwasserfischen vor, erläuterte Reichenbacher. Als Fossilien seien aber bislang weniger als 60 Arten registriert worden. „Die Auswertung wird uns Informationen über die Evolution der Fischfauna nicht nur in Kenia, sondern in ganz Afrika geben“, fügte die Wissenschaftlerin hinzu.

Fossilienfunde sind maßgeblich, um die Evolutionsgeschichte nachzuverfolgen. Paläontologen können aus ihnen Erkenntnisse über die damalige Umwelt und das damalige Klima schließen – in Kenia zum Beispiel, wann das Grasland sich entwickelt hat. Für Reichenbacher ist das enorm wichtig. Denn die Entstehung von Grasländern geht einher mit der Entwicklung der sogenannten Hominiden, Vorläufer des heutigen Menschen. Bislang konnte man sich nicht darauf einigen, wann das Grasland entstanden ist, sagte Reichenbacher.




Quelle: „Weser Kurier“, www.weser-kurier.de

Schlagwörter: Kenia, Fossilien, Fische, Fischfossilien, Rift Valley, Fischfauna, Fauna, Flora, Wiege der Menschheit, Überreste, Hominiden, Urahnen, Paläontologen, Umwelt, Natur, Evolution, Wissenschaft, Fund