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Äthiopien: „In Afrika wächst etwas“ – Gauck in Addis Abeba

Meldung vom 18.03.2013

Menschenrechte und Religionsfreiheit sind die Punkte, die Bundespräsident Joachim Gauck auf seiner 4-tägigen Reise nach Äthiopien ansprechen wollte. Zu Beginn seines Besuchs hat er jedoch erst einmal Fortschritte bei der Demokratisierung afrikanischer Länder gewürdigt. „In Afrika wächst etwas“, betonte Gauck am Sonntagabend (17.03.2013) in der Hauptstadt Addis Abeba.

Leider zeigten sich zwar auch einige Schatten und man müsse berechtigte Sorge über die Situation der Menschenrechte haben. „Aber wir wollen das Licht auch sehen“, unterstrich Gauck nach einem Gespräch mit dem äthiopischen Ministerpräsidenten Hailemariam Desalegn.

Deutschland biete beim Prozess der Demokratisierung seine Unterstützung an, fügte er hinzu. Man sei sich bei dem von Teilnehmern als ungewöhnlich offen beschriebenen Gespräch mit dem äthiopischen Regierungschef „natürlich nicht in jedem Punkt einig“ gewesen, gab Gauck zu.

Auf dem Programm des Bundespräsidenten steht noch eine Ansprache vor der ständigen Versammlung der Afrikanischen Union in Addis Abeba. Die AU arbeitet von ihren Sitz in der Hauptstadt Addis Abeba aus und feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen.

Gauck beabsichtigt, bei dem Besuch auch das Fehlen demokratischer Rechte und andere Menschenrechtsprobleme, etwa die Lage der Frauen, zur Diskussion zu stellen. Die Opposition konnte sich im Parlament kaum etablieren; internationale Entwicklungshelfer bemängeln strenge Reglementierungen der Regierung.

Zum Auftakt besuchte Bundespräsident Joachim Gauck in Addis Abeba das Grab des früheren äthiopischen Kirchenführers Gudina Tumsa, der 1979 Opfer der damaligen Militärdiktatur wurde. Tumsa übte jahrelang das Amt des Generalsekretärs der evangelischen Kirche Mekane Yesus in Äthiopien aus und wandte sich gegen die brutale Militärdiktatur der Derg (Militärjunta unter Haile Mariam Mengistu) in den 1970er Jahren. Im Jahr 1979 wurde er nach einem Abendgottesdienst von Derg-Soldaten verschleppt und umgebracht.

„Wir ehren einen Märtyrer“, würdigte Gauck bei der kurzen Zeremonie den Kirchenmann. Tumsa sei im Geiste von Dietrich Bonhoeffer und Martin Luther King für die Menschenrechte eingetreten. Seine Witwe, die selbst jahrelang im Gefängnis festgehalten wurde, kam zusammen mit einer der Töchter ebenfalls zu der Ehrung. Die vier Kinder hatten es damals zum Teil mit Hilfe der Kirche in Deutschland geschafft, aus Äthiopien auszureisen.

Die sterblichen Überreste Tumsas wurden erst nach dem Sturz der Derg Anfang der 1990er Jahre entdeckt und exhumiert. Zu seinem Begräbnis erschienen unter anderem Kirchenführer aus Deutschland, Vertreter des Ökumenischen Rates und der südafrikanische Bischof Desmond Tutu.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Süddeutsche Zeitung“, sueddeutsche.de

Schlagwörter: Äthiopien, Joachim Gauck, Bundespräsident, Addis Abeba, Reise, Menschenrechte, Religionsfreiheit, Hailemariam Desalegn, Demokratisierung, Reglementierungen, Pressefreiheit, Opposition, Gudina Tumsa, Märtyrer, Kirchenführer, Afrikanische Union