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Sambia: Sambische Smaragde

Meldung vom 10.04.2013

Die Regierung Sambias will Minenkonzernen untersagen, Smaragde für internationale Versteigerungen auszuführen. Stattdessen sollen die Förderer ihre Funde in dem afrikanischen Land verkaufen. Die überraschende Reglementierung hat Anfang der Woche für einen Schock am Edelsteinmarkt gesorgt. Die Aktie von Gemfields, dem weltweit führenden Smaragdförderer, knickte am Montag (08.04.2013) an der Londoner Börse um über 15% ein und ging am Dienstag weiterhin mit einem Minus von 2% nach unten. Gemfields-Chef Sean Gilbertson nannte die Entscheidung einen ziemlich großen Schock, niemand sei von einem solchen Schritt ausgegangen.

Gemfields hat sich in der Öffentlichkeit einen Namen gemacht, seit die Firma im vergangenen Jahr den Luxusartikelhersteller Fabergé, Produzent der berühmten gleichnamigen Eier, übernommen hat. Der Konzern betreibt neben der Förderung von Smaragden auch die Förderung von Rubinen und Amethysten.

Sambia hat das Verbot möglicherweise in Anlehnung an den Schachzug der botswanischen Regierung im Jahr 2011 ausgesprochen. Botswana hatte damals mit dem größten Diamantenförderer der Welt, De Beers, einen Liefervertrag über zehn Jahre ausgehandelt. Im Gegenzug musste De Beers aber seine zentrale Vermarktungsabteilung von London in die botswanische Hauptstadt Gaborone umsiedeln. Das Land hatte sich zum Ziel gesetzt, sich von einem reinen Rohstofflieferanten zu einem wichtigen Handelsplatz für Rohdiamanten zu entwickeln. Im Gegensatz zu der abrupten Ankündigung der sambischen Regierung war jedoch der Vereinbarung ein langer Prozess der Verhandlungen vorausgegangen. Marktfachleute lobten das Resultat damals als Gewinn für Botswana wie für De Beers.

Sambische Edelsteine würden seit langem im Ausland auf den Markt gelangen, sagte Minenminister Yamfwa Mukanga. Dies habe eine Kapitalflucht bewirkt, während die lokale Bevölkerung von den Gewinnen aus den Rohstoffgeschäften nichts abbekäme. Gemfields argumentiert dagegen, dass Sambia nur der drittgrößte Smaragdlieferant der Welt nach Kolumbien und Brasilien sei. Das Land habe bei weitem nicht den gleichen Stellenwert wie Botswana, um Händler aus aller Welt regelmäßig anzuziehen.

Womöglich hat die sambische Regierung, die an den Gemfields-Bergwerken beteiligt ist, mit dem Exportverbot ein Eigentor geschossen. Der Smaragdförderer rechnet damit, dass bei Versteigerungen in Sambia bei weitem nicht die gleichen Preise zustande kommen wie in Singapur oder Indien, weil nicht genügend Bieter anreisten.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Neue Zürcher Zeitung, NZZ Online“, nzz.ch

Schlagwörter: Sambia, Smaragde, Markt, Wirtschaft, Aktie, Gemfields, Kapitalflucht, Smaragdlieferant, Förderung, Vermarktung, Edelsteine, Edelsteinmarkt, Börse, Rohstoffe, Rohstofflieferant, Bieter