Somalia: 25 Tote bei heftigen Anschlägen in Mogadischu

 
Meldung vom 15.04.2013

Zwei Attentate haben die somalische Hauptstadt Mogadischu verunsichert: Islamisten nahmen das Oberste Gericht und Mitarbeiter des Roten Halbmonds ins Visier. Dabei kamen mindestens 25 Menschen ums Leben und rund 50 wurden verletzt.

Bei einer Attacke auf das Oberste Bundesgericht in Mogadischu wurden am Sonntag (14.04.2013) mindestens 22 Menschen umgebracht, meldeten die Behörden in der somalischen Hauptstadt. Unter den Opfern befinden sich Sicherheitskräfte, Juristen und Zivilisten sowie die neun Angreifer. Bei der Explosion einer Autobombe auf der Straße zum Flughafen von Mogadischu kamen nach Polizeiangaben mindestens drei Mitarbeiter des türkischen Roten Halbmonds ums Leben. Einige Medien verzeichneten sogar insgesamt 34 Tote.

Bei dem Anschlag auf das Gericht starben den Angaben zufolge sechs Selbstmordattentäter an ihren schweren Verletzungen, als sie den an ihrem Körper befestigten Sprengstoff detonieren ließen. Drei weitere, schwer bewaffnete Angreifer seien schließlich bei Kämpfen im Gerichtsgebäude von somalischen Soldaten und der Afrikanischen Union (AU) erschossen worden, meldete ein hoher somalischer Offizier. Manche Terroristen hätten sich mit Militäruniformen getarnt. Die radikal-islamische Schabaab-Miliz zeigte sich für den Anschlag verantwortlich.

„Dieser Angriff ist nichts anderes als ein Zeichen der Verzweiflung bei den Terroristen, die ihre Hochburgen verloren haben und in ganz Somalia auf dem Rückzug sind“, unterstrich Präsident Hassan Sheikh Mohamud in einer Stellungnahme zu dem Anschlag auf das Gerichtsgebäude. Dieses steht in unmittelbarer Nähe des Präsidentenpalasts.

Der Anschlag auf der Straße zum Flughafen sei gezielt auf den türkischen Roten Halbmond verübt worden, hieß es. Ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug sei in den Wagen der Hilfsorganisation gefahren.

Die Zentralregierung muss sich seit vielen Jahren gegen die Schabaab-Miliz zur Wehr setzen, die Teile des Landes kontrolliert. Allerdings waren die Islamisten in den vergangenen beiden Jahren von Truppen der AU und Somalias aus Mogadischu und anderen großen Städten herausgedrängt worden.

Gerade eben erst hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) die Regierung von Präsidenten Hassan Sheikh Mohamud anerkannt. Damit sei der Weg für die Wiederaufnahme der Beziehungen nach 22 Jahren Unterbrechung gebahnt, sagte der IWF in Washington am Freitag (12.04.2013). Mit der Anerkennung kann der Währungsfonds dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Land in Ostafrika technische Unterstützung und politische Beratung zufließen lassen. Da Somalia bei dem IWF noch Schulden von etwa 352 Millionen Dollar (269 Millionen Euro) habe, könne das Land zur Zeit keine Kredite vom IWF erhalten, erklärte der Weltwährungsfonds weiter.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de