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Afghanistan: Opiumanbau dramatisch gestiegen

Meldung vom 16.04.2013

Unter den Augen der internationalen Truppen steht in Afghanistan der Mohn in Blüte, der als Grundstoff für Heroin dient. In diesem Jahr wird das Land wohl 90 Prozent der Weltproduktion liefern.

In Afghanistan vergrößert sich der Mohnanbau zur Produktion von Opium das dritte Jahr in Folge. Die Herstellung könnte 2013 einen neuen Rekord erzielen, bis zu 90 Prozent der weltweiten Mohnernte wird in dem kriegsgeplanten Land eingefahren werden.

Das kündigt ein am Montag (15.04.2013) veröffentlichter Bericht der Vereinten Nationen an. Im vergangenen Jahr belief sich der Anbau nur auf rund 75 Prozent. Afghanistan gilt damit als der weltgrößte Hersteller von Opium, dem Rohstoff für Heroin.

Besonders drastisch sei der Anbau in den Gebieten des südlichen Taliban-Herzlands fortgeschritten, speziell in den Regionen, die Tausende US-angeführte Truppen bereits verlassen haben oder wo sie gerade beim Abzug sind.

Der gestiegene Anbau wird laut des Berichts maßgeblich durch die hohen Opiumpreise begünstigt. Die UN-Fachleute bemängeln aber auch eine unzureichende internationale Unterstützung der Afghanen im landwirtschaftlichen Bereich sowie die instabile Sicherheitslage.

Seit vielen Jahren bemühen sich Agrar-Experten, die Bauern in den bedeutendsten Opium-Anbaugebieten davon abzubringen, Mohn anzubauen, indem sie sie von anderen Produkten, zum Beispiel Baumwolle, überzeugen wollen.

Doch viele Afghanen, die einen Versuch in diese Richtung wagten, haben ihre Pflanzen wieder untergepflügt, weil sie die Baumwolle nur schlecht oder unter Verlust vermarkten konnten. Einige Bauern beschweren sich, dass die versprochenen Samen und der Dünger nie bei ihnen angekommen seien. Beides wäre vonnöten gewesen, um einen Anbau von Baumwolle oder Getreide profitabel zu machen.

Anderseits ist der Gewinn bei Mohn so viel höher – der Preis ist im Vergleich zu Baumwolle etwa zehn Mal so hoch –, dass die Bauern der Versuchung trotz der Illegalität und der Anti-Drogen-Programme kaum widerstehen können.

So geht die Regierung der Provinz Helmand gegen den illegalen Anbau vehement vor und entsendet Arbeiter unter Polizeischutz oder eigene Einheiten, um Mohnpflanzen auf den Feldern sowie die Brunnen zu deren Bewässerung zu vernichten. Laut UN-Bericht wird in diesem Jahr etwa die Hälfte des gesamten afghanischen Mohns in Helmand hergestellt.

Die USA haben im vergangenen Monat ein Abkommen mit der afghanischen Regierung in Kabul signiert, das vorsieht, wie die 249 Millionen Dollar aus Washington für den Justiz- und Polizeisektor verwendet werden sollen – einen wichtigen Stellenwert nimmt dabei der gemeinsame Kampf gegen Drogen und insbesondere gegen den Mohn-Anbau ein.

Doch viele Experten gehen davon aus, dass dieser Kampf keine Chancen auf Erfolg hat, da der Preis für Mohn immer um ein Vielfaches über dem anderer Pflanzen liegen wird. Im Jahr 2011 bezogen nach Angaben der afghanischen Regierung mehr als 191.000 ländliche Haushalte des 31-Millionen-Einwohner-Landes ihren Lebensunterhalt aus dem Anbau illegaler Drogen, vor allem Mohn.

Vor allem die Taliban bereichern sich an dem Mohnanbau: Laut Experten aus den Vereinigten Staaten und Afghanistan erwirtschaften sie jährlich mindestens umgerechnet 75 Millionen Euro durch den Drogen-Schwarzmarkt.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Afghanistan, Opium, Mohn, Mohnanbau, Mohnernte, Landwirtschaft, Baumwolle, Taliban, Opiumpreise, Drogen, Schwarzmarkt, USA, ISAF, NATO, UN, Bericht, Heroin, Blüte, Felder, Bauern