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Uganda/Kongo: Rebellen zwingen UN-Truppen zum Rückzug

Meldung vom 30.10.2008

Heftige Gefechte an der kongolesisch-ugandischen Grenze überfordern die Friedenstruppen der Vereinten Nationen. Die UN-Soldaten können den Rebellenvormarsch nicht anhalten und sind überrannt worden. Zehntausende Menschen fliehen ins benachbarte Uganda.

Der kongolesische Präsident Josef Kabila wendet sich an die internationale Gemeinschaft mit der dringenden Bitte um Hilfe. Die Truppen des kongolesischen Rebellengenerals Laurent Nkunda versuchen in schweren Gefechten die Kontrolle über die Stadt Rutshuru an der Grenze zu Uganda an sich zu reißen.

Ein großer Flüchtlingsstrom auf die Provinzhauptstadt Goma ist derzeit in vollem Gange. In Rutshuru haben sich mehrere zehntausend Flüchtlinge vor den Kämpfen zurückgezogen. In den vergangenen Tagen sind bereits mehrere tausend Menschen nach Uganda geflohen. Wenn es den Rebellen gelingt, die Stadt zu erobern, wird die Zahl der Flüchtlinge ansteigen, vor allem da ihnen dann auch der Weg nach Goma abgeschnitten ist.

Insgesamt haben bis zu 45.000 Vertriebene aus den zwei Lagern in Kibati fliehen müssen. Zehn Kilometer lang währt ihr Marsch nach Goma. Unter ihnen sind rund 30.000 Menschen, die erst einen Tag zuvor in Kibati Zuflucht suchten. Dort wurden sie jedoch von den Kämpfen eingeholt.

„Als sie die Militärtruppen aus dem Norden (...) ankommen sahen, haben die Menschen die Flucht ergriffen; jeder ist dann los. Die Leute sind in alle Richtungen losgelaufen“, teilte ein Team von UNHCR (Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen) mit, das vor Ort in Kibati war. Augenzeugen aus Goma sprechen von einem Chaos, da Zehntausende die Straßen der Stadt belagern.

Unterdessen sind innerhalb von nur 24 Stunden auch über 1.000 kongolesische Dorfbewohner über die Grenze nach Uganda geflohen. Die Flüchtlinge gaben an, sie stammten aus Rugarama, einem Dorf 17 Kilometer von der Grenze entfernt. „Sie sind seit gestern unterwegs, weil der Ort bereits von den Rebellen eingenommen worden ist“, erklärt ein UNHCR-Mitarbeiter.

UNHCR rechnet in den kommenden Stunden mit einem dramatischen Andrang an der Grenze. In Uganda befinden sich bereits seit August rund 4.000 kongolesische Flüchtlinge in Kisoro, im Südwesten des Landes. Die meisten der Flüchtlinge sind Frauen und Kinder.

Doch ob die Stadt Goma – für UN und Hilfsorganisationen der wichtigste Standort zur Organisation von Hilfe für die bereits mehr als eine Million Flüchtlinge – gehalten werden kann, ist zweifelhaft. Die Rebellenarmee ist schon bis 20 Kilometer vor die Stadt vorgedrungen. UN-Blauhelmsoldaten hatten zuvor vergeblich darum gekämpft, die Rebellen vom Vormarsch auf die Provinzhauptstadt Goma abzuhalten. Aus Hubschraubern heraus schossen die Truppen am Dienstag nördlich der Stadt auf die Rebellen, konnten diese aber nach Angaben von Augenzeugen nicht am Vormarsch hindern. Die Kongolesen werfen der rund 17.000 Mann starken UN-Friedenstruppe vor, die Zivilbevölkerung nicht vor den Rebellen zu schützen.

Die UN-Friedenstruppe im Kongo muss angesichts der eskalierenden Kämpfe im Osten des Landes dringend verstärkt werden. Dafür sprach sich der UN-Gesandte für den Kongo, Alan Doss, aus. Allerdings könnten die Streitkräfte eines Drittlandes mit einem UN-Mandat am schnellsten zum Einsatz bereit stehen, riet Doss. Der UN-Sicherheitsrat stimmte der Dringlichkeit der Lage zu. Eine militärische Verstärkung zöge man in Erwägung, erklärte der Chef der UN-Friedenseinsätze, Alain Le Roy, nach Beratungen in New York.




Quelle:Gebende Hände-Redaktion; aufgrund mehrerer Berichte im Internet“