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Ruanda am Krieg im Kongo beteiligt

Meldung vom 04.11.2008

Die UN unterstellt der ruandischen Regierung, sie habe den Tutsi-Rebellen mit militärischen Mitteln den Rücken gestärkt. Die Rebellen zogen beim Angriff auf die Stadt Goma mit ruandesischen Panzern und Artilleriegeschützen vor, so offizielle Angaben der UN.

Damit bestätigte die UN zum ersten Mal, dass Ruanda an der jüngsten Eskalation des Konflikts eine Mitverantwortung trägt. Die kongolesische Regierung hat Ruanda beschuldigt, den Rebellenführer Laurent Nkunda aktiv zu unterstützen. Ruanda hat eine militärische Beihilfe in dem Bürgerkrieg wiederholt bestritten.

Die Wurzeln des jetzigen Konflikts im Kongo reichen bis zum Völkermord von 1994 im Nachbarland Ruanda zurück. Rebellenchef Nkunda sieht sich als Verteidiger der Rechte der Tutsi im Kongo – des Volksstammes, der 1994 in Ruanda durch radikale Hutu zu Hunderttausenden getötet wurde. Er will so lange kämpfen, bis die in den Kongo geflohenen Hutu-Kämpfer ihre Waffen niederlegen und nach Ruanda zurückkehren.

Doch der ruandische Präsident Kagame (ein Tutsi) hat wenig Interesse daran, dass die Hutu und damit die Opposition wieder ins Land kommen. Die kongolesische Armee wiederum akzeptiert die Hutu-Milizen. Auf eigene Faust beuten beide Gruppierungen Kongos Vorräte an Gold, Zinnerz und Coltan (wichtig für Handys) aus. Damit ist absehbar, dass sich eine Kriegsökonomie herausbildet, die sich lange selbst finanzieren kann.

Auf einem Gipfel sollen die Präsidenten des Kongo und Ruandas nun demnächst in Kommunikation miteinander treten, statt sich zu drohen und zu beschimpfen. Beide Länder beziehen vom Westen weitreichende Entwicklungshilfe. Die USA und Großbritannien sind die hauptsächlichen Geber für Ruandas Entwicklungshilfe. Washington, London und Brüssel sollen Druck auf beide Länder ausüben, dass eine langfristige politische Lösung zustande kommt.

Inzwischen ist ein UN-Hilfskonvoi mit medizinischem Material für mehrere zehntausend Menschen im Ostkongo von Goma aus in die von Rebellen beherrschten Gebiete aufgebrochen. Wie der britische Sender BBC mitteilte, stellt dies die erste dringend benötigte Hilfslieferung seit einer Woche dar.

Die Hilfe, Medikamente und Tabletten zur Entkeimung von Wasser, geht an ein Krankenhaus knapp 100 Kilometer nördlich von Goma. Nahrungsmittel konnte der Konvoi aus zwölf UN-Fahrzeugen jedoch noch nicht transportieren. Ein Lebensmitteltransport nach Kibati ist in den nächsten Tagen geplant. Sowohl die Regierungstruppen als auch die Rebellen um den abtrünnigen General Laurent Nkunda hätten zugestimmt, dass der Konvoi ungehindert passieren könne.

Rund eine Viertelmillion Menschen befindet sich durch die Kämpfe in den vergangenen zwei Monaten im Osten des afrikanischen Landes auf der Flucht. Ein von Nkunda erklärter einseitiger Waffenstillstand ermöglichte den Medikamententransport und dauert bislang an.




Quelle:Gebende Hände-Redaktion; aufgrund mehrerer Berichte im Internet“