Somalia: Pirat in Deutschland verhaftet

6.000 Kilometer vom Tatort entfernt hat die deutsche Polizei einen mutmaßlichen Piraten aus Somalia gefasst. Der Mann hatte versucht, illegal nach Deutschland einzuwandern. Seine Fingerabdrücke entsprechen den Spuren, die bei einer Schiffsentführung am Horn von Afrika gesichert worden waren.

Es war wirklich ein kurioser Fahndungserfolg für die deutsche Polizei: Weil seine Fingerabdrücke identisch mit denen bei einer Schiffsentführung im Jahr 2010 waren, haben Ermittler in Hessen einen mutmaßlichen somalischen Piraten ergreifen können. Das gab das niedersächsische Landeskriminalamt bekannt.

Danach sei der Mann bereits am vergangenen Mittwoch (08.05.2013) in einer sogenannten Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen gefasst worden. Er sei illegal und womöglich mit falschen Papieren nach Deutschland gekommen. Die Bundespolizei habe seine Fingerabdrücke genommen, dabei entdeckten die Beamten offenbar die Verbindung zu der Schiffsentführung.

„Aufgrund der Fingerabdrücke ist er dringend verdächtig, an der Entführung des Schiffes ,Marida Marguerite’ im Mai 2010 südlich der omanischen Küste beteiligt gewesen zu sein“, heißt es in der LKA-Mitteilung. Die Ermittler beschuldigen den Mann, für die Versorgung des entführten Schiffs mit Nahrungsmitteln sowie für die Buchführung der Piraten verantwortlich gewesen zu sein. Der Somalier habe bereits ein Teilgeständnis abgelegt.

Das Amtsgericht Osnabrück stellte einen Haftbefehl wegen erpresserischen Menschenraubes und gefährlicher Körperverletzung aus. Sollte er verurteilt werden, kann der Verdächtige mit einer Freiheitsstrafe zwischen fünf und 15 Jahren rechnen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Somalia, Pirat, Piraterie, Einwanderer, Schiffsentführung, Madida Marguerite, Menschenraub, Geständnis, Fahndung, Fingerabdrücke, Amtsgericht, Osnabrück