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Mexiko: Mütter kämpfen um ihre Söhne

Meldung vom 14.05.2013

Ana Enamorado ist schon seit drei Jahren auf der Suche nach ihrem Jungen, doch nichts kann sie dazu bewegen, aufzugeben. „Er ist im Januar 2008 von Honduras in die USA aufgebrochen. Dann blieb er für zwei Jahre in Jalisco (Mexiko), und seit Januar 2010 habe ich nichts mehr von ihm gehört“, berichtet sie.

Am Muttertag ging Enamorado gemeinsam mit Dutzenden anderen Frauen auf die Straße und machte die Öffentlichkeit auf ihr Schicksal aufmerksam. Mit Fotos ihrer verschwundenen Kinder marschieren sie über die Avenida Paseo de la Reforma, die Prachtstraße von Mexiko-Stadt. Auf einem Transparent steht: „Mein Sohn – höre – deine Mutter kämpft für dich.“ Die Frauen appellieren an die Behörden, sich weitaus mehr für die Suche nach den Verschwundenen zu engagieren.

Nach unterschiedlichen Angaben gelten in den vergangenen sechs Jahren in Mexiko zwischen 10.000 und 25.000 Menschen als verschwunden. Nach Einschätzung von Menschenrechts-Gruppen dürften viele von den Drogenkartellen entführt oder ermordet worden sein. Auch die Sicherheitskräfte ließen immer wieder Menschen verschwinden, klagt Human Rights Watch in seinem jüngsten Bericht an.

Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong gründete eine Kommission, die die Suche nach Verschwundenen effektiver planbar machen soll. „Wir werden eine personalisierte Suche nach jedem Einzelnen durchführen“, sagte der Minister. „Dafür werden die Ministerien und die Sicherheitskräfte eng zusammenarbeiten.“

Den Müttern reicht das nicht, ihrer Meinung nach sind die Behörden zu passiv. Vor der Zentrale der Staatsanwaltschaft haben einige Frauen sich ein Lager bereitet und sind in Hungerstreik getreten. „Mit unserem Hungerstreik fordern wir ein Treffen mit Präsident Enrique Peña Nieto“, betont Erica Montes de Oaca, deren Sohn im vergangenen November in der ­mexikanischen Hauptstadt als vermisst gemeldet wurde. „Er soll sein Versprechen einlösen und eine spezielle Staatsanwaltschaft für verschwundene Personen schaffen.“

Carmen Ramírez ist auf der Suche nach ihrem Sohn und ihrem Bruder, die 2008 in der Stadt Torreón im Norden Mexikos verschwanden. Sie ist der Ansicht, dass viele Fälle aus Angst vor Schikane und Unterdrückung gar nicht gemeldet werden. „Im Bundesstaat Coahuila sind nur 299 Fälle von Verschwundenen dokumentiert, weil einige aus Angst keine Anzeige machen“, unterstreicht sie.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Stuttgarter Zeitung“, stuttgarter-zeitung.de

Schlagwörter: Mexiko, Mütter, Söhne, Entführung, vermisst, Vermisste, Drogenmafia, Drogenkartelle, Drogenkrieg, Demonstration, Hungerstreik, Menschenrechte, Anzeige