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Ruanda/Kongo: Ban Ki Moon tritt als Vermittler auf

 
Meldung vom 05.11.2008

Der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat sich bereit erklärt, persönlich in dem Konflikt im Osten Kongos zu vermitteln. Unterdessen spitzt sich die Situation dramatisch zu: Hunderttausende fliehen vor der Gewalt der Rebellen. In den Flüchtlingslagern ist die Cholera ausgebrochen.

„Ich bin bereit, nach Afrika zu reisen, wenn es nötig ist“, teilte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Montag in New York mit. „Der Konflikt entlang der Grenze zwischen Kongo und Ruanda hat katastrophale Folgen und muss endlich ein Ende haben.“ Ban will sich vermutlich noch am Wochenende in die Krisenregion begeben und dort mit den Regierungschefs von Kongo und Ruanda ins Gespräch treten.

Ban übertrug außerdem dem ehemaligen Präsidenten Nigerias, Olusegun Obasanjo, das Amt des Sonderbeauftragten für den Kongo. Ban stellte ihm zur Aufgabe, eine „dauerhafte politische Lösung“ für den von Rebellen kontrollierten Osten des Landes zu finden. Generalleutnant Babacar Gaye aus dem Senegal wurde erneut zum militärischen Befehlshaber in der Kongokrise ernannt.

„Wir tun mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln alles, um die Zivilbevölkerung zu schützen“, versicherte UN-Untergeneralsekretär Alain Le Roy. Jedoch machte er auf das zahlenmäßige Unverhältnis im Kongo aufmerksam: auf 10.000 Zivilisten komme nur etwa ein Blauhelmsoldat. Ban sprach sich deshalb für eine Stärkung der UN-Mission im Kongo aus. Die Situation im Kongo übersteige die Möglichkeiten der dort stationierten Blauhelmtruppe, sagte Ban.

Der französische Außenminister Bernard Kouchner übte scharfe Kritik an der UN-Mission. Der Einsatz sei wirkungslos und schlecht organisiert. Nur 800 der 17.000 Soldaten befänden sich unmittelbar in der umkämpften Region. „Die Truppen müssen offensiver vorgehen und zu Verteidigungsoperationen bereit sein“, so Kouchner.

Die Lage in der Region verschlechtert sich zusehends: Mehr als 100.000 Zivilsten sind aus den Flüchtlingslagern im Ostkongo überstürzt geflohen. 60 Prozent der Flüchtlinge besteht aus Kindern. Zudem ist in vielen Flüchtlingslagern die Cholera ausgebrochen.

Ohne schnelle Hilfe von außen entstünde in der Region „unausweichlich“ eine humanitäre Katastrophe, warnte die Hilfsorganisation Caritas. Zehntausende Menschen seien immer noch abgeschnitten von jeglicher Versorgung und Nahrung. Die Zahl der Toten in den Lagern steige täglich, teilten die Hilfsorganisationen mit. Nach Angaben vom Roten Kreuz kam es außerdem zu zahlreichen Vergewaltigungen durch die Rebellen. Nkundas Truppen befinden sich kurz vor der Provinzhauptstadt Goma.


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Dramatische Sitution für Flüchtlinge im Kongo




Quelle:  „Deutsche Welle“, dw-world.de