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Mexiko: Samtpfotiger Wahlkandidat

Meldung vom 19.06.2013

In der mexikanischen Stadt Xalapa stehen die Bürgermeisterwahlen an. Der aussichtsreichste Kandidat sieht gut aus, hat ein weiches Fell und ist sehr beliebt: Von Kater Morris' Gefolgschaft auf Facebook und Twitter können andere mexikanische Politiker nur träumen. Und das aus gutem Grund: Sein Wahlversprechen ist glaubwürdig. Er will Jagd auf Ratten machen, womit in Mexiko Diebe, Mörder oder korrupte Politiker gemeint sind.

Der schwarz-weiße Kater überzeugt auch sonst mit allen Qualitäten eines guten Politikers. Er hält gern ausgiebig Siesta und den Dreck, den er hinterlässt, deckt er sorgfältig zu. Nur die Wahlbehörde läßt sich nicht davon abbringen, dass Xalapa, immerhin die Hauptstadt des Bundesstaates Veracruz, auch zukünftig von einem Zweibeiner regiert werden soll.

Junge Aktivisten und Komiker bilden das Unterstützungskomitee für Morris. Sie appellieren an die Stimmberechtigten, massenweise seinen Namen auf den Stimmzettel zu schreiben. Damit wollen sie erreichen, dass die Wahlen komplett für ungültig erklärt werden. Juristen mahnen aber, dass für dieses Vorhaben keine Rechtsgrundlage existiere. Die mexikanische Presse nennt Morris „Candigato“ (Kandikater). Seine Kandidatur findet in anderen Städten immer mehr Nachahmer. Überall, wo am 7. Juli ebenfalls die Exekutive neu gewählt wird, ist der Rebell auf Samtpfoten das große Vorbild. So tritt in Puebla „Kandikatze“ Maya an, in Ciudad Juárez der Esel Chon, in Oaxaca der Hund Titan. Letzterer verspricht Wadenbisse für alle, die es verdienen.

Mexiko ist zwar offiziell eine Demokratie, doch nur ein Drittel aller Einwohner glaubt das auch, wie eine von der Regierung in Auftrag gegebene Umfrage ergab. Der Rest betrachtet Mexiko als nur in Teilen oder gar nicht als demokratisch. Die Aufstellung der Wahlkandidaten ist ein wenig transparentes Verfahren, das im Hinterzimmer abläuft. Vor diesem Hintergrund könnte die Kampagne des „Kandikaters“ durchaus auf Zustimmung stossen. Die Macher hinter dem vierbeinigen Kandidaten erhoffen sich jedenfalls eine Demokratisierung der Parteien. Jede Stimme für Morris erhöhe den Druck auf die Politiker, eine Veränderung zum Besseren einzuleiten, so der „Candigato“ in seiner Facebook-Präsentation.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Neue Zürcher Zeitung, NZZ Online“, nzz.ch

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