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Afghanistan: Hochrangige Polizistin erschossen

 
Meldung vom 05.07.2013

In Afghanistan wurde erneut eine Frau Opfer eines Attentats. Sie war eine der ersten weiblichen Polizeioffizierinnen und galt als Vorzeigemodell für das moderne Afghanistan. Jetzt ist Islam Bibi nicht mehr am Leben – sie wurde von Schüssen tödlich getroffen, als ihr Schwiegersohn sie auf dem Motorrad zur Arbeit fuhr. Todesdrohungen hatte sie schon viele erhalten.

Eine der prominentesten Polizistinnen Afghanistans ist am Donnerstag (04.07.2013) ermordet worden. Leutnant Islam Bibi sei auf dem Motorrad ihres Schwiegersohnes zur Arbeit unterwegs gewesen, als Unbekannte von einem anderen Motorrad auf sie das Feuer eröffnet hätten, teilte die Provinzregierung mit.

Die 37-jährige sei schwer verwundet worden und später in einem Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen. Auch ihr Schwiegersohn trug Schussverletzungen davon.

Die Mutter dreier Kinder galt als ein Symbol für den neuen Handlungsspielraum afghanischer Frauen nach dem Sturz der radikalislamischen Taliban Ende 2001. Sie wurde jedoch regelmäßig mit Todesdrohungen konfrontiert, auch von ihrem eigenen Bruder. Bibi bekleidete das Amt der dienstältesten Polizistin in der Provinz Helmand. „Mein Bruder, mein Vater und meine Schwester waren gegen mich. Mein Bruder versuchte drei Mal, mich umzubringen“, hatte sie vor einiger Zeit öffentlich gestanden.

Bibi, die als junge Frau im Iran Asyl suchte, kehrte 2001 nach Afghanistan zurück. Vor neun Jahren stieg sie beruflich bei der Polizei ein – wegen der Verdienstmöglichkeiten und aus Sorge um ihr Heimatland, wie sie erzählte.

Die Stärkung der Frauenrechte in Afghanistan gehört mit zu den Zielen der internationalen Gemeinschaft. Frauen, die sich für die Annahme öffentliche Ämter bereit erklären, tun dies in dem Land nach wie vor unter Lebensrisiko. Bereits im Jahr 2008 war eine hochrangige Polizistin in der Provinz Kandahar ermordet worden. Im vergangenen Jahr waren innerhalb weniger Monate zwei Leiterinnen der örtlichen Frauenbehörde in der Provinz Laghman umgebracht worden.

Zudem starben in der Unruheprovinz Helmand vier Kinder bei der Explosion einer selbstgebauten Bombe. Der Sprengsatz ging am Rande einer Hochzeitsfeier hoch und erfasste vier Mädchen im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren.

Die Kinder hatten sich zum Wasserholen an einen Fluss begeben, teilten die Behörden mit. Sie beschuldigten die radikalislamischen Taliban des Anschlags. Ziel der Attacke sollten eingeladene Regierungsvertreter bei der Hochzeit gewesen sein.


Video-Beiträge zu diesem Thema

 Polizistinnen im Land der Burka




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Süddeutsche Zeitung“, sueddeutsche.de

Schlagwörter: Afghanistan, Islam Bibi, Polizeioffizierin, Polizistin, Taliban, Attentat, Todesdrohungen, Lebensrisiko, Frauenrechte, Bombe, Kinder, Sprengsatz, Hochzeitsfeier, Helmand, Gender