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Indien: Vergiftetes Schulessen – Schulleiterin stellt sich

Meldung vom 25.07.2013

23 Kinder kamen ums Leben, weil ihr Schulessen mit Pestiziden verunreinigt war. Nach mehreren Tagen auf der Flucht hat sich die Direktorin der Schule im indischen Bundesstaat Bihar nun der Polizei gestellt. In ihrem Haus hatten die Sicherheitsbeamten Dünger und Pestizide neben den Nahrungsmitteln für das Schulessen entdeckt.

Die flüchtige Schulleiterin werde nun einem Verhör unterzogen, gab der zuständige Polizeichef an. Erst nach der Befragung solle die genaue Anklage formuliert werden.

Die Direktorin hatte nach dem Tod der Kinder aus dem Dorf Gandaman im Osten des Landes die Flucht ergriffen. Bisherigen Ermittlungen zufolge sollen die Kinder im Alter zwischen vier und zwölf Jahren einer Vergiftung zum Opfer gefallen sein, weil das kostenlos verteilte Schulessen mit einem Bratöl angerichtet wurde, das mit einem Insektenvernichtungsmittel verunreinigt war. Noch nicht fest steht, ob das Öl absichtlich vergiftet wurde.

Im Haus der Direktorin machte man nach Polizeiangaben Säcke mit Dünger und Pestiziden ausfindig, die direkt neben Reis- und Kartoffelvorräten für das Mittagessen der Schüler gelagert wurden. Aus Regierungskreisen wurde in der vergangenen Woche bekannt, der Schulkoch habe der Direktorin gegenüber noch den Geruch des Bratöls bemängelt. Die Frau habe ihn aber beruhigt, woraufhin er das Essen weiter zubereitete. Die Schulleiterin verschwand nach dem Unglück gemeinsam mit ihrem Ehemann, der Lebensmittel an die Schule veräußerte. Gegen beide wurde ein Haftbefehl erlassen.

Nach dem Tod der Kinder verweigerten im Osten Indiens Tausende Schüler die kostenlose Nahrungsmittelration. Die verängstigten Kinder hätten ihre Mahlzeiten weggeworfen oder gar nicht erst angenommen, vermittelte ein ranghoher Regierungsvertreter. Ihre Eltern hätten ihnen befohlen, das Kantinenessen nicht anzurühren.

Nun hat die Regierung eine Maßnahme ergriffen: Rektoren und Köche im indischen Bundesstaat Bihar, in dem die betroffene Schule liegt, sollen sich künftig als Vorkoster betätigen. Die Regierung kommunizierte dort in allen Lokalzeitungen die neue Regel und drohte mit Strafen bei Verstößen.

Etwa 120 Millionen Kinder werden in Indien an staatlichen Schulen täglich kostenlos gespeist. Durch das Programm soll für Ernährungssicherheit gesorgt und auch die Anwesenheitsquote gesteigert werden. Wegen Hygienemängeln und schlechter Zutaten sind jedoch Lebensmittelvergiftungen keine Seltenheit.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Süddeutsche Zeitung“, sueddeutsche.de

Schlagwörter: Indien, Schulessen, vergiftet, Pestizide, Insektenschutzmittel, Direktorin, gestellt, Polizei, Insektizide, Bihar, Gandaman, Schule, staatliche Schule, Schulspeisung, Vorkoster, Köche, Schüler, Haftbefehl, Verhör