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Philippinen: Heftige Demonstrationen – Polizist bricht in Tränen aus

Meldung vom 26.07.2013

In Manila haben sich viele Menschen zu Demonstrationen versammelt, um gegen soziale Ungerechtigkeit zu protestieren. In den Auseinandersetzungen zwischen Protestlern und Polizisten kochen die Gefühle hoch. Polizist Joselito Sevilla konnte die Anfeindungen nicht mehr ertragen. Mitten in den Unruhen brach er in Tränen aus.

Seit einigen Tagen kommt es in Manila immer wieder zu Massenkundgebungen gegen die Regierung von Präsident Benigno Aquino. Die Menschen sind wütend, denn steigende Lebensmittelpreise setzen sie unter Druck. Doch auch die Zwangsräumung eines Slums und die zunehmende Privatisierung von Grund und Boden lösen Unmut bei den Philippinern aus. Schon vorige Woche gingen Tausende im Vorfeld der jährlichen Rede des Präsidenten an die Nation auf die Straße. Die Polizei schwärmte zu Hunderten aus. Die Demonstranten strengten sich an, die aufgestellten Barrikaden vor dem Parlament zu durchbrechen, beleidigten die Polizisten, gingen gewaltsam mit Stöcken auf sie los und bewarfen sie mit Steinen.

Einer der Sicherheitsbeamten war schlichtweg überfordert. Joselito Sevilla bemühte sich zunächst zwar noch, den aufgebrachten Mob zu beruhigen: „Bleibt doch ruhig, wendet keine Gewalt an, setzt auf Dialog“, bat der Polizeibeamte Joselito Sevilla die Demonstranten. Er streckte die Hand aus und ließ die Peace-Geste sehen – doch auch dieser hilflos anmutende Versuch machte keinen Eindruck auf die Demonstranten. Schließlich gingen bei dem Polizisten die Gefühle durch. Wahrscheinlich trug Erschöpfung dazu bei: Polizist Joselito Sevilla liefen die Tränen nur so über die Wangen.

Mitten in dem Gewühl zwischen Polizei und Demonstranten stand der weinende Sevilla und stützte sich schluchzend auf seinen Schutzschild. Doch die Tränen des Polizisten bewirkten Mitgefühl bei den Umstehenden. Ein Reporter fragte ihn, warum er weine. Er antwortete stockend: „Kein Schlaf. Kein Essen. Keine Pause.“ Sevilla war körperlich und emotional ausgebrannt. Zudem musste er zum ersten Mal bei einer Großdemonstration für Ordnung sorgen.

Auch einigen Demo-Teilnehmern fielen die unaufhaltsam fließenden Tränen des Beamten auf – sie fingen an, ihn zu trösten. Ein Mann nahm den Polizisten in die Arme und versicherte ihm, dass alles gut werden würde. Eine Frau bot dem Weinenden ein Taschentuch an, andere drückten den Mann ebenfalls ermutigend. Wenig später geleiteten Polizeikollegen den immer noch schluchzenden Sevilla aus der Menge heraus.

Später erhielt der weichherzige Polizist auf eigenen Wunsch zwei Wochen Urlaub. Sevillas Frau Rhoda betonte, ihr Mann benötige jetzt Erholung und Ruhe. Er arbeite bereits seit zwölf Jahren bei der Polizei, bisher hatte er allerdings nur einen Posten bei der Verkehrsaufsicht bekleidet.




Quelle: „20 Minuten Online“, http://www.20min.ch

Schlagwörter: Philippinen, Demonstrationen, Polizist, Tränen, Gefühle, Massenkundgebung, Rede an die Nation, Benigno Aquino, Lebensmittelpreise, Manila, Slums, Zwangsräumung, Unruhen