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Sudan: Flüchtlingsdrama spitzt sich zu

Meldung vom 29.07.2013

Das Flüchtlingsdrama im Sudan spitzt sich immer weiter zu. Die UN gab jetzt neue Zahlen heraus: 250.000 Menschen sind demnach vor ethnischen Stammeskonflikten geflohen, Zehntausende von ihnen suchten Obhut im Tschad. Die Lebensumstände dort sind menschenunwürdig, bezeugt Maximilian Gertler von Ärzte ohne Grenzen.

Der Darfur-Konflikt im Westen des Sudan ist in den vergangenen Monaten wieder aufgelodert. Seit einem Jahrzehnt tragen in dem Land afrikanische Stämme einen blutigen Kampf gegeneinander aus. Neue Zahlen des UN-Welternährungsprogramms (WFP) dokumentieren, wie auch die Situation der Flüchtlinge zunehmend eskaliert: Seit Anfang des Jahres haben rund 250.000 Menschen die Flucht ergriffen. „Wir sind sehr besorgt über die Ereignisse“, betont WFP-Landesdirektor Adnan Khan.

Die Männer und Frauen suchen vor allem im Nachbarland Tschad westlich des Sudans Unterschlupf, insbesondere in der Grenzregion Tissi. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen schätzt, dass dort in den vergangenen Monaten rund 50.000 neue Flüchtlinge eingetroffen sind. Allein 16.000 wurden im Lager Abgadam seit Anfang Mai gezählt.

Etwa ein bis drei Tage sind die Flüchtlinge aus Zentral-Darfur unterwegs gewesen. Viele mussten völlig überraschend aus ihren Dörfern fliehen, als diese angegriffen wurden. Kämpfer eröffneten das Feuer und legten die Hütten in Schutt und Asche. Die Opfer mussten ihr gesamtes Hab und Gut zurücklassen. Manche konnten zumindest noch ihr Vieh mitnehmen. Die Flüchtlinge berichten, dass sie sich im Flüchtlingscamp nicht in Gefahr fühlen. Viele wollen nach den traumatischen Erfahrungen nie wieder zurück.

Nur dürftige Strohhütten, die von ein paar Stöcken zusammengehalten werden, bieten ihnen Schutz. Die Hütten haben einen Raum von wenigen Quadratmetern. In der Trockenzeit reichten sie knapp aus, um der Sonne zu entgehen. Doch gegen die Niederschlagsmengen während der Regenzeit können sie keinen Schutz gewähren. Zudem herrscht in allen Lagern Wassermangel. Bohrungen ergaben oft nichts. Stattdessen wurde Wasser mit Tanklastern herbeitransportiert – ein mühsames Unterfangen.

Vergangene Woche kam auch diese Versorgung zum Erliegen. Die Straßen sind in der Regenzeit durch tiefe Schlaglöcher unpassierbar. In einem Camp mussten die Menschen daher fünf Tage lang ganz ohne Wasser auskommen. Mittlerweile erhalten die Flüchtlinge wieder notdürftig zwei Liter pro Person und Tag. Bei Temperaturen von 40 Grad ist diese Wasserration nur zum Trinken ausreichend, für die unverzichtbare Hygiene bleibt nichts mehr übrig. Ärzte ohne Grenzen ist in höchstem Maße besorgt über die Situation im Sudan und in den Flüchtlingscamps.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Sudan, Darfur, UN, Flüchtlinge, Tschad, Flüchtlingscamps, ethnische Auseinandersetzungen, Stammeskämpfe, Stämme, Wassermangel, Wasser, Regenzeit