Mexiko: Massengrab mit verscharrten Jugendlichen entdeckt

Meldung vom 26.08.2013

Wieder sind Jugendliche in Mexiko Opfer des grausamen Drogenkriegs geworden. Die Polizei hat ein Massengrab mit 13 Leichen entdeckt. Die Jugendlichen waren enthauptet und die Körper im Schlamm verschüttet. Es sind wohl die vermissten Halbwüchsigen, nach denen seit drei Monaten gefahndet wird. Nur fünf der Toten konnten bislang eindeutig identifiziert werden. DNA-Tests sollen aber für weitere Klarheit sorgen.

Die Vorgeschichte hat sich folgendermaßen ereignet: In Mexiko City beginnt ein sonniger Sonntagmorgen im Mai 2013. Zwölf Jugendliche (acht Männer, vier Frauen) verlassen den Party-Club „Heaven“. Sie haben die ganze Nacht durchgemacht, steigen in Autos – und verschwinden! Das kann man auf den Überwachungsvideos verfolgen.

Doch danach hat niemand die Jugendlichen wieder lebend gesehen. Die Polizei kommt in ihren Nachforschungen nicht voran. Angehörige sind entsetzt: „Das war keine richtige Untersuchung“, meinte Beatriz Loza damals, die Tante eines Vermissten. „Ich kann gar nicht glauben, dass drei Monate lang nichts passiert ist.“ Die Mutter des vermissten Jerzy Ortiz (16) fragt sich: „Versuchen die denn wirklich, die Kinder zu finden?”

Dann greift auf Druck von der protestierenden Bevölkerung die mexikanische Bundespolizei ein – und die Ermittlungen kommen vom Fleck. Die städtische Polizei von Mexiko-Stadt ist selbst von der Drogenkriminalität infiltriert, sie kooperiert teilweise mit den Drogenbanden.

Staatsanwalt Jesus Murillo Karam erläutert: „Auf der Ranch „La Negra“ mehr als 50 Kilometer südöstlich der Hauptstadt vermuten die Polizisten ein Waffenlager der Drogenbanden. Sie rücken mit Durchsuchungsbefehl an, finden die Kleidung der zwölf Vermissten und weiten die Razzia aus. Beim Durchforsten des Geländes stoßen sie auf das Massengrab! Die Leichen sind grausam zugerichtet, allesamt enthauptet!“

Möglicherweise liegt hier ein Kampf zwischen zwei rivalisierenden Kartellen vor. Unter verfeindeten Drogenbanden in Mexiko gilt die Ermordung und Verstümmelung von Kontrahenten als Drohung für die Rivalen. Muss man die Jugendlichen also als Opfer eines Racheaktes sehen?

Die Vermutung liegt nahe, da mindestens zwei der Jugendlichen familiäre Beziehungen zu Mexikos großen Drogenbanden hatten. Ihre Väter sind in Haft, bis zu 20 Jahre wegen organisierter Kriminalität, Erpressung, Raub und Totschlag.

Mittlerweile wurden auch die beiden Besitzer des Nachtclubs „Heaven“ ins Gefängnis geworfen. Eventuell haben sie mit Banden an einem Strang gezogen. Waren sie informiert über die geplante Entführung? Einer der beiden gestand bei der Vernehmung, dass ihn Männer einer Drogenbande mit Waffengewalt genötigt hatten, den Handel mit Drogen in seinem Club zuzulassen.

Sicherheitsberater Miguel Amelio Gomez ist in Sorge, dass die Situation sich weiter verschärft: „Wenn wir das nicht stoppen, bekommen wir hier ein ernstes Sicherheitsproblem“, meint Gomez, der früher als leitender Polizist in Mexiko-Stadt tätig war.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Bild“, bild.de