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Indien: NSA-Abhöraffäre – Verbot amerikanischer Internetanbieter

Meldung vom 05.09.2013

Die indische Regierung wird in Kürze all ihren Mitarbeiter verbieten, mittels US-amerikanischer Mailprovider, allen voran Gmail, ihre offizielle Kommunikation zu führen. Die Regierung hält es für wichtig, den Schutz von vertraulichen Informationen der Regierung besser zu gewährleisten. Die indische Regierung musste diesen Schritt unternehmen, nachdem die flächendeckende Überwachung des Internets durch die USA ans Licht kam, bei dem amerikanische Unternehmen gezwungenermaßen mitgewirkt haben.

Wie The Times of India meldete, erklärte ein leitender Beamter der indischen Regierung, dass die Regierung vorhabe, rund 500.000 Angestellte darüber aufzuklären, dass die Nutzung amerikanischer Mailprovider zur offiziellen Kommunikation nicht mehr genehmigt sei. Stattdessen sollen die Angestellten den offiziellen Mailservice des indischen National Informatics Center nutzen. Dass Angestellte der indischen Regierung und selbst Minister in Indien die Dienste von Gmail nutzen, statt auf Lösungen der eigenen Regierung zu vertrauen, scheint nach Aussagen der Times of India zum Alltag zu gehören.

Als Ursache erkennt man die einfache und unbürokratische Anmeldung bei solchen Diensten. Wer eine offizielle Adresse der indischen Regierung für sich in Anspruch nehmen wolle, müsse diese erst beantragen und in einem langwierigen Prozess seine tatsächliche Identität offenbaren. Bei Gmail und anderen Mailprovidern hingegen sei eine Anmeldung oftmals mit wenigen Klicks zu haben, wie ein leitender Angestellter im IT-Ministerium angab.

Eine Pressesprecherin von Google Indien teilte mit, dass der Konzern bisher nicht von dem Verbot in Kenntnis gesetzt worden sei und es sich daher um reine Spekulation handele, zu der sich der Konzern nicht äußern wolle.

Erst in der letzten Woche machte der indische IT-Minister Kapil Sibal auf neue Richtlinien für im Ausland lebende Mitarbeiter der indischen Regierung aufmerksam. The Times of India gab bekannt, dass ab jetzt alle Mails automatisch codiert und nur über indische Server des National Informatics Centers laufen würden. Sunil Abraham, Direktor des indischen Centre for Internet & Society in Bangalore, bezeichnete den Schritt der Regierung als „eine späte Reaktion“, befürwortete die Entscheidung aber dennoch.




Quelle: „Netzpolitik“, www.netzpolitik.org

Schlagwörter: Indien, NSA, Abhöraffäre, Spionage, Geheimdient, USA, Internet, Internetanbieter, Mailprovider, Gmail, Regierung, Verbot, Google Indien, Suchmaschine, National Informatics Center, USA