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Rumänien: Regierung gibt Straßenhunde zur Tötung frei

 
Meldung vom 12.09.2013

Der Tod eines Kleinkindes durch eine Attacke wilder Hunde in Bukarest hat Folgen. Die Regierung hat die Straßenhunde jetzt zur Tötung freigegeben. Dies wurde in einem neuen Parlamentsbeschluss festgelegt. Tierschützer sind betroffen.

Rumäniens Parlament hat die Tötung herrenloser Hunde gestattet. Mit großer Mehrheit beschlossen die Abgeordneten, dass die Kommunen eingefangene Hunde nur noch 14 Tage lang in Tierheimen halten müssen. Danach dürften die Tiere eingeschläfert werden. Bislang durften streunende Hunde nur getötet werden, wenn sie nicht gesund waren. Der Beschluss steht im Widerspruch zu einem Urteil des Verfassungsgerichts von 2012, wonach Straßenhunde auch geschützt werden müssen.

Die Entscheidung der Regierung wurde in aller Schnelle getroffen, nachdem ein vierjähriger Junge von den Streunern tot gebissen wurde. Eine gerichtsmedizinische Untersuchung hat gezeigt, dass Blutungen aus mehreren hundert Wunden an der Körperoberfläche den Tod des Kindes herbeiführten. Diese Wunden wurden durch Hundebisse zugefügt, erklärte der untersuchende Arzt. Die Fersen des Kindes seien die einzigen Körperteile, die bei der Hundeattacke unversehrt geblieben seien.

Nach dem Vorfall in Bukarest setzte die Tieraufsichtsbehörde ASPA zudem die Zahl ihrer Hundefänger in der Stadt herauf, wie deren Koordinator Razvan Bancescu angab. Im Zusammenhang mit dem Tod des Vierjährigen hat die Staatsanwaltschaft auch ein Untersuchungsverfahren gegen die Aufsichtsbehörde eingeleitet. Laut Bancescu erhielten die Ermittler von ihm Papiere, aus denen klar wird, dass der private Tierschutzverein Caleidoscop 2008 aus der Obhut der ASPA einen der Hunde adoptierte, der jetzt an dem Angriff auf das Kind beteiligt gewesen sein soll.

Die Staatsanwaltschaft will nun untersuchen, ob Caleidoscop für den Hundeangriff haftbar gemacht werden kann. Eine Anklage liegt bislang nicht vor. Seit Jahren müssen sich die Rumänen mit den streunenden Vierbeinern herumschlagen. Wie viele herrenlose Hunde in Bukarest genau herumlaufen, ist unklar. Die städtischen Behörden schätzen, dass es etwa 65.000 Straßenhunde gibt, die Tierschutzorganisation Vier Pfoten gibt eine Zahl von 40.000 an.

Allein im vergangenen Jahr wurden 16.000 Menschen in Bukarest von streunenden Hunden angefallen und erlitten Hundebisse. 2006 wurde ein japanischer Geschäftsmann nahe dem Bukarester Regierungssitz von einem Hund getötet. Das nächste Todesopfer war 2011 eine Frau, die auf einem Krankenhausgelände von einem Hunderudel überwältigt worden war.

Seit dem Tod des Vierjährigen gehen bei der ASPA nach eigener Aussage täglich etwa 200 Beschwerden über Streuner ein. Vor der Attacke auf das Kind belief sich die Zahl auf 70 bis 80 Anzeigen pro Tag.

Der Beschluss des Parlaments löst Wellen des Protestes aber auch der Zustimmung aus. Hunderte Menschen gingen in den vergangenen Tagen für unterschiedliche Optionen auf die Straße: die Tiere zu töten oder die Tiere zu schützen. Filmikone Brigitte Bardot, die seit Jahren für die rumänischen Straßenhunde eintritt, kritisierte auf ihrer Internetseite die Tötung der Vierbeiner. Sie sei sehr schockiert, dass die Regierung aus Rache nun alle rumänischen Hunde töte – auch die lieben.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Rumänien, Straßenhunde, Beschluss, Tötung, Einschläferung, Kleinkind, Bisse, Bisswunden, Hundefänger, Tieraufsichtsbehörde, Vierjähriger, Streuner, Parlament, Bukarest, Angriff, Brigitte Bardot