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Sudan: Tausende Demonstranten protestieren gegen Al-Baschir

 
Meldung vom 30.09.2013

Sudanesische Sicherheitskräfte haben gestern (29.09.2013) in der Hauptstadt Khartum und ihrer Umgebung Tränengas gegen Tausende Demonstranten eingesetzt. Laut hörbar war ihr Protest gegen Al-Baschir: „Nieder mit der Armeeregierung“ und „Nein zu steigenden Preisen“, brüllten etwa 2.000 Protestierende in Khartums Nachbarstadt Omdurman.

Als erste Tränengaskartuschen abgefeuert wurden, stimmten sie die Nationalhymne an und riefen: „Unser Protest ist friedlich.“ Einige Demonstranten zündete allerdings auch Reifen an. Etwa 600 Menschen wurden laut Innenministerium wegen „Vandalismus“ inhaftiert.

Zum zweiten Mal in dieser Woche wurde der Zugang zum Internet gesperrt. Behörden drangen in Redaktionen ein und verboten die Veröffentlichung von mindestens drei Zeitungen. Auch die Büros der arabischen Fernsehsender al-Arabija und Sky News Arabia wurden verriegelt sowie Journalisten zu Verhören abgeführt. Schulen und zahlreiche Geschäfte haben derzeit geschlossen.

Nach den Freitagsgebeten wurden zunächst kleinere Proteste in mehreren Stadtteilen von Omdurman abgehalten, die schnell zerstreut wurden. Die Demonstranten versammelten sich daraufhin auf der Hauptstraße der Stadt und formierten einen großen Protestzug. Ganz ähnlich Prozesse liefen in mehreren anderen Städten rund um Khartum ab, wo jeweils mehrere tausend Menschen auf die Straße gingen und von Sicherheitskräften bedrängt wurden.

Für die seit Montag anhaltenden Proteste waren zuerst die steigenden Kraftstoffpreise der Auslöser, dann weiteten sie sich aber gegen die Führung von Staatschef Omar al-Baschir aus. Es sind die stärksten Unruhen seit dessen Machtübernahme durch einen Militärputsch im Jahr 1989. Binnen drei Tagen kamen unterschiedlichen Angaben zufolge bis zu hundert Menschen ums Leben.

Baschir wird wegen Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der westsudanesischen Region Darfur strafrechtlich verfolgt. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat einen internationalen Haftbefehl gegen ihn ausgesetzt. Im Darfur-Konflikt wurden nach Erhebungen der Vereinten Nationen (UN) mindestens 300.000 Menschen ermordet.

Menschenrechtsorganisationen haben Informationen, wonach 50 Demonstranten getötet wurden. Sie seien durch Schüsse in Kopf und Oberkörper gezielt ermordet worden, sagte Amnesty International und das in New York ansässige Afrikanische Studienzentrum für Gerechtigkeit und Frieden in New York.

Zu den Erschossenen gehöre auch ein 14-Jähriger. Hunderte Menschen wurden ins Gefängnis geworfen. Nach Darstellung der sudanesischen Regierung wurden bei Zusammenstößen tags davor 29 Menschen umgebracht, darunter auch Polizisten. Oppositionelle haben sogar über 100 Toten beklagt.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ORF“, orf.at

Schlagwörter: Sudan, Proteste, Unruhen, Demonstrationen, Omar al-Baschir, Khartum, Treibstoffpreise, Benzinpreise, Menschenrechte, Gefängnis, Tote, Internet, Fernsehsender, al-Arabija, Sky News Arabia, Oppositionelle, Verhaftungen