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Mexiko: Erpressung durch virtuelle Entführungen

Meldung vom 11.10.2013

In Mexiko ist eine neuer Zweig von Kriminalität entstanden: die „virtuelle Entführung“. Von den Opfern wird meist nur das Telefon entwendet, die „Entführer“ rufen damit Angehörige an und verlangen kleine Geldbeträge, sonst würden sie den „Entführten“ ermorden. Schreie im Hintergrund sollen die Drohung dramatisieren. Zehntausende solcher Fälle werden jedes Jahr verzeichnet.

Schon seit einigen Jahren geht die mexikanische Polizei gegen diese Form der Kriminalität vor, gegen Entführungen also, die den entsetzten Angehörigen nur vorgegaukelt werden. Die „Entführer“ machen ihnen mit Anrufen vor, sie hätten Ehemann oder -frau oder die Kinder entführt. Verlangt werden meist kleine Geldbeträge. Das „Opfer“ selbst hat überhaupt keine Ahnung.

Zum Auftakt des Anrufs ertönen meist Schreie im Hintergrund. Dann äußert sich der „Entführer“ mit den Worten: „Nicht auflegen, oder wir töten Ihren Mann.“ Hektisch werden Forderungen nach Geld durchgegeben, das entweder an einer Straßenecke zu hinterlegen oder unverzüglich an eine lokale Bank zu überweisen sei. Wenn die Ehefrau dann panisch die Handynummer ihres Mannes wählt, geht erneut der „Entführer“ dran. Spätestens dann glaubt sie daran, dass ihr Mann in der Gewalt von Kriminellen ist.

Doch das „Entführungsopfer“ weiß nichts von seiner Verschleppung, es sucht meist nur sein Handy. Erst wenn es einige Stunden später zu Hause eintrifft, stellt sich das Ganze als grandioser Betrug heraus: Der Frau wurde eine „virtuelle Entführung“ vorgegaukelt. Die Täter rufen dabei von gestohlenen Handys Familienangehöriger an und behaupten, den Handybesitzer in ihrer Gewalt zu haben.

Die Täter können nur selten gefasst werden. „Für die Täter besteht nur ein geringer zeitlicher oder planerischer Aufwand“, teilte Christopher Voss mit, Chef einer US-amerikanischen Sicherheitsfirma, in einem Artikel des Magazins Security Management. Während bei echten Entführungen sowohl ein Ort als auch die Versorgung geplant werden muss, genügt bei „virtuellen Entführungen“ nur eine Telefonleitung, ein paar persönliche Informationen – und ein wenig schauspielerisches Talent.

Laut den Behörden haben sich mittlerweile Hunderte verschiedene Banden dieser Form von Telefonbetrug verschrieben. Und sie werden immer einfallsreicher. Mitunter müssen sie nicht einmal mehr das Handy stehlen, sie teilen dem Besitzer einfach mit, er müsse das Telefon wegen „Servicearbeiten“ für eine Stunde abstellen. Dann telefonieren sie mit den Angehörigen und drohen ihnen, der Handybesitzer sei entführt worden. Die besorgte Familie kann ihn dann nicht mehr erreichen. Manche Drohungen werden auch einfach nur per SMS verschickt.

Informationen über ihre Opfer sammeln die Täter über Google oder über Facebook. Dort haben sie Einblick in die familiären Verhältnisse, können die Anzahl der Kinder, die Wohngegend und welches Auto das Opfer fährt, ermitteln. Inzwischen wird empfohlen, Codewörter zu vereinbaren. Wenn die Familie das Codewort nicht mitgeteilt bekommt, sollte sie sofort auflegen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ORF“, orf.at

Schlagwörter: Mexiko, Kriminalität, Telefonbetrug, Entführung, virtuelle Entführung, Erpressung, Handy, Drohungen