Global: Sklaverei – Mehr als 29 Millionen Menschen sind Leibeigene

Meldung vom 18.10.2013

Mehr als 29 Millionen Menschen weltweit leben wie Sklaven. Das belegt jetzt eine schockierende Studie. Am schlimmsten sei die Situation in Mauretanien, meldet die neu gegründete australische Stiftung Walk Free am Donnerstag (17.10.2013). Das Land verzeichne den höchsten Anteil von Sklaven gemessen an der Bevölkerung. In absoluten Zahlen gibt es die meisten Sklaven in Indien: 14 Millionen Menschen.

Westliche Länder rangieren zwar im unteren Viertel des Sklavenindex. „Das heißt aber nicht, dass es in diesen Ländern keine Sklaven gibt“, lautet es in dem Bericht. Deutschland belegt Platz 136 von 162 Ländern. Hier sollen rund 10.000 Menschen ein Dasein wie Sklaven fristen. Die Autoren geben zu, dass sie nur durch mathematische Vergleiche mit anderen Ländern zu dieser Zahl gelangen. „Weil moderne Sklaverei ein verdecktes Verbrechen ist, liegen die wahren Zahlen wahrscheinlich höher“, stellt der Bericht fest. Ganz am Ende der Rangliste – also mit den wenigsten Anzeichen für Sklaverei – liegen neun europäische Länder und Neuseeland.

„Moderne Sklaverei hat viele Formen“, lautet es. „Menschenhandel, Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, erzwungene Heirat, Missbrauch von Kindern in bewaffneten Konflikten“, werden aufgelistet. „Opfern moderner Sklaverei ist die Freiheit versagt, und sie werden von anderen benutzt und kontrolliert, entweder für Geld, Sex oder wegen der Lust der Beherrschung.“

In Mauretanien sei die Sklaverei in der Gesellschaft tief verankert, heben die Autoren hervor. Sklavenfamilien stellten einen Besitz dar und würden weitervererbt wie andere Habseligkeiten, und Kinder von Sklaven würden automatisch in den Stand der Leibeigenschaft geboren. Auf den Plätzen 2 und 3 sind Haiti und Pakistan zu finden. Nach absoluten Zahlen kommen hinter Indien mit großem Abstand China (3 Millionen) und Pakistan (2,1 Millionen). Nicht aus Asien oder Afrika rangiert als einziges Land Russland unter den ersten Zehn, mit gut einer halben Million Sklaven.

Der australische Rohstoffmagnat Andrew Forrest hat die Walk Free-Stiftung nach Angaben einer Sprecherin mit eigenem Geld vor wenigen Monaten ins Leben gerufen. Die Stiftung hat es sich zum Auftrag gemacht, die Sklaverei abzuschaffen. Sie will ab jetzt jedes Jahr einen ähnlichen Bericht herausgeben.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Focus Online“, focus.de