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Afghanistan: NATO-Konzept ab 2014 – Keine Kampfhandlungen mehr

 
Meldung vom 23.10.2013

Zukünftig wird es von der NATO her keine Kampfhandlungen in Afghanistan mehr geben: Das Militärbündnis will seine Mission dort ab 2014 stark reduzieren. Das wird nach Spiegel-Online-Informationen in einem ersten Konzept festgelegt, das die Verteidigungsminister in Brüssel beschließen werden. Das Ziel lautet: die Soldaten sollen keinem Risiko mehr ausgesetzt werden.

Ein als geheim eingestuftes Strategiepapier untersagt für die NATO-Soldaten jegliche Teilnahme an Kampfmissionen und die Begleitung von Operationen der afghanischen Armee nach 2014. Zudem sollen sich Trainings nur in bewachten Ministerien und Kommandozentren abspielen. So soll ein „minimaler Risiko-Level“ erreicht werden, lautet es in den Dokumenten.

Mit dem 24-seitigen „Strategic Planning Assessment“ (SPA) definiert die NATO erstmals konkret ihre Planung. Die neue Mission trägt den schlagkräftigen Namen „Resolute Support“ – „Entschlossene Unterstützung“. Das Dokument zeigt deutlich den Unwillen der NATO-Nationen, sich mit der Trainingsmission in Afghanistan in eine neue, möglicherweise verlustreiche Operation verwickeln zu lassen.

Insgesamt, heißt es im Dossier, müsse der Einsatz so durchstrukturiert werden, „dass er nicht wie eine schlichte Weiterführung der bisherigen NATO-Mission interpretiert werden kann“. Sorgsam wird deswegen ausgeschlossen, dass sich die Ausbilder an Anti-Terror-Operationen beteiligen dürfen. Untersagt ist auch eine Unterstützung beim Kampf gegen die florierende Drogenindustrie am Hindukusch.

Wie groß die Trainingstruppe am Ende ausfallen wird, ist noch unklar. Intern werden in Brüssel aber immer wieder die Zahlen von 8.000 bis 12.000 Soldaten im Munde geführt.

Bis zum Ende der ISAF-Mission im Dezember 2014 rechnet die NATO in Afghanistan nicht mit einer grundlegenden Änderung der angespannten Sicherheitslage. Die Analyse wird in dunklen Farben gemalt. „Das strategische Umfeld wird herausfordernd bleiben“. Die Regierung des Landes bleibe „angreifbar“ für Machtmissbrauch und Bestechungsgelder der Drogenmafia. Die Taliban hingegen würden auch 2015 „ihre Fähigkeit aufrechterhalten, afghanische und internationale Soldaten ins Visier zu nehmen, vornehmlich durch asymmetrische Angriffe wie Innentäter-Attacken und selbstgebaute Bomben“.

Deshalb verweist die NATO in ihrem Dokument auf den Eigenschutz der internationalen Ausbilder, die „auf ihre eigenen Fähigkeiten angewiesen sein werden, um einen robusten Schutz für die Truppen zu sichern“.

Die Begrenzung der Trainings auf die Ministerien und die Kommandoebene soll grundsätzlich dem vorbeugen, dass die NATO-Truppen in Kämpfe geraten. Ebenso will die NATO für die eigenen Leute eine gut ausgerüstete und mobile Eingreiftruppe formieren. Diese „Quick Reaction Force“ (QRF) soll im Notfall auch für zivile westliche Entwicklungshelfer bereitstehen.

Ob die neue Afghanistan-Mission überhaupt in Kraft tritt, liegt auch an den Afghanen. Vor einigen Tagen meldete der amerikanische NATO-Vertreter in geheimer Sitzung, ein zwischen Präsident Karzai und US-Außenminister John Kerry ausgehandeltes Truppenkontingent werde am 23. November der Loya Jirga, der traditionellen Versammlung der 3.000 afghanischen Stammesführer, zur Abstimmung vorgeschlagen.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Afghanistan, NATO, Konzept, Abzug, 2014, 2015, Kampfhandlungen, Brüssel, NATO-Gipfel, Resolute Support, Drogenindustrie, Soldaten, Kontingent, ISAF, Innentäter-Attacken, mobile Eingreiftruppe, Quick Reaction Force, Entwicklungshelfer, Hamid Karzai, John Kerry, Loya Jirga, Stammesführer