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Afghanistan: 150 afghanische Helfer erhalten Asyl in Deutschland

 
Meldung vom 30.10.2013

Die Bundesregierung eröffnet weitaus mehr bedrohten afghanischen Bundeswehr-Mitarbeitern die Möglichkeit, in Deutschland zu leben, als vorher angekündigt. Sie handelt, weil Kritik an dem zögerlichen Asylangebot laut wurde.

Das Bundesinnenministerium hat beschlossen, dass 150 afghanische Helfer der Bundeswehr in Deutschland Asyl erhalten. 242 Gefährdungsanzeigen von aktiven und ehemaligen lokalen Mitarbeitern seien bisher bei der Bundeswehr registriert worden, sagte Brigadegeneral Michael Vetter in Masar-i-Scharif. Mit dem Angebot hat die Regierung einen Gesinnungswandel vollzogen.

Bis zu 1.500 Afghanen hatten die deutschen Streitkräfte in Kabul, Masar-i-Sharif, Faizabad, Kunduz und Taloqan angestellt. Heute sind es rund 1.000, die vor allem in Masar-i-Sharif tätig sind. Mit dem Abzug der Soldaten und der Schließung der meisten Feldlager verlieren die Afghanen ihre Arbeitsplätze und sie geraten in Lebensgefahr. Gerade in Kunduz beschweren sich die Entlassenen, mit ihren Sorgen im Stich gelassen zu werden.

Nach intensiver Berichterstattung in Deutschland und heftiger Kritik von Organisationen wie Pro Asyl sowie der Opposition im Bundestag am Umgang mit den afghanischen Angestellten lenkte nun die Regierung in Berlin mit einem großzügigeren Aufnahmeverfahren ein. Andere Länder wie die Vereinigten Staaten und Großbritannien hatten von Anfang an Kontingentlösungen in Betracht gezogen und weniger rigoros geprüft als die Deutschen.

22 Männer fallen in der von einer Kommission aus Bundeswehrvertretern und Mitarbeitern des Auswärtigen Amtes sowie des Bundesinnenministeriums erstellten Bewertung unter die Kategorie 1, sie gelten seit Beginn des Abzugs der Bundeswehr als akut gefährdet. Diese gehören zumeist zum Wachpersonal, das vor dem Feldlager steht. Die sogenannten Guards fangen Menschen ab, die ohne Ausweis ins Camp wollen und kämpfen notfalls für die Basis. Einige Afghanen stufen sie als Handlanger der ausländischen Besatzer und Verräter ein.

Bei 145 weiteren Personen liegt nach Einschätzung der Bundeswehr eine Gefährdung nahe (Kategorie 2) – auch wenn eine konkrete Bedrohung nicht festgestellt werden konnte. Bei 63 weiteren Afghanen müsse man von einer „abstrakten Gefährdung“ (Kategorie 3) sprechen. Sechs Anträge würden zudem momentan untersucht.

Wer von der Kommission die Gefährdungskategorien 1 oder 2 zugesprochen bekommt, erhält eine Ausreisezusage der Bundesregierung. Demnach dürfen in den kommenden Monaten noch mehr Ortskräfte als die ersten 150 ausgewählten Mitarbeiter in der Bundesrepublik Obhut suchen.

Vor allem Dolmetscher, die sich gemeinsam mit deutschen Soldaten auf Missionen befinden und in Begleitung der ausländischen Soldaten für jedermann sichtbar sind, und afghanische Wachen vor den Feldlagertoren seien in Gefahr, sagte Brigadegeneral Vetter, der im Regionalkommando Nord für die afghanischen Helfer verantwortlich ist. Aber auch Arbeiter, die für die Reinigung der deutschen Camps zuständig sind, oder Fahrer, Techniker und Gärtner können eine Gefährdungssituation geltend machen. „Das Verfahren läuft, solange wir in Afghanistan sind“, versichert Vetter.


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 Deutschland nimmt afghanische Helfer auf




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Zeit Online“, zeit.de

Schlagwörter: Afghanistan, afghanische Helfer, Ortskräfte, Asyl, Bundesregierung, Deutschland, Aufnahme, Lebensgefahr, Abzug, Bundeswehr, Bundeswehr-Mitarbeiter, Ausreise, Wachpersonal, Dolmetscher