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Indien: Frauen bringen mehr Vergewaltigungen zur Anzeige

Meldung vom 31.10.2013

In Indiens Hauptstadt Neu-Delhi haben Frauen in diesem Jahr deutlich mehr Mut bewiesen als in den vergangenen Jahren: Sie haben bereits viel mehr Vergewaltigungen zur Anzeige gebracht als 2012. Für die Polizei ist das ein positives Signal: Früher seien viele Taten geheim gehalten worden, weil die Opfer einem sozialen Stigma aus dem Weg gehen wollten.

Die Zahl der Anzeigen wegen Vergewaltigung ist 2013 regelrecht in die Höhe geschnellt. Bis zum 15. Oktober dieses Jahres unterbreiteten Frauen der Polizei 1.330 sexuelle Gewalttaten – das sind deutlich mehr als die 706 Fälle im gesamten Jahr 2012. Die Polizei sieht den Anstieg im engen Zusammenhang mit der breiten öffentlichen Diskussion nach der Gruppenvergewaltigung einer jungen Studentin in einem Bus. Die Tat hatte im vergangenen Dezember das Land aufgerüttelt.

„Früher wurden viele Vergewaltigungen nicht angezeigt, weil die Opfer ein soziales Stigma fürchteten“, gibt Polizeisprecher Rajen Bhagat zu. Nun aber habe sich auch unter Polizisten eine Sensibilisierung vollzogen. In der Vergangenheit lehnte die Polizei die Anzeigen von Frauen immer wieder ab, weil man ihre Schilderungen nicht ernst nahm. Manchen Frauen habe man sogar empfohlen, den Vergewaltiger zu heiraten, um die Ehre der Familie zu retten.

Die Polizei gab die Zahlen auf Bitten des obersten Gerichtshofs öffentlich bekannt. In den neuneinhalb Monaten seien auch 3.637 Fälle von sexueller Belästigung aufgenommen worden, sagte der Polizeisprecher. Das Gericht fasste zusammen: „Frauen sind in Zügen und Bussen jeden Tag Belästigungen ausgesetzt.“ Sie werden nun aktiv, weil das Problem endlich von vielen als solches erkannt werde.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Indien, Anzeige, Vergewaltigung, sexuelle Gewalt, Frauen, Polizei, Stigma, Gruppenvergewaltigung, Belästigung, Neu-Delhi