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Äthiopien: Ein Land holt seine Gastarbeiter aus Saudi-Arabien raus

Meldung vom 13.11.2013

Nachdem öffentlich bekannt wurde, dass äthiopische Arbeitsmigranten in Saudi-Arabien misshandelt wurden, hat sich die äthiopische Regierung dazu entschieden, ihre Landsleute nach Hause zu holen. Das gilt besonders für diejenigen, die sich dort ohne gültige Papiere aufhalten, so ein Sprecher der Außenministeriums.

Saudi-Arabien hatte den zahlreichen illegal im Land arbeitenden Migranten im April 2013 eine siebenmonatige Frist gesetzt, um ihren Aufenthaltsstatus zu legalisieren. Als die Frist am vergangenen Wochenende zu Ende ging, führten die Behörden harte Razzien gegen die Ausländer durch.

Dabei kam es zu Unruhen in einem armen Ausländer-Viertel im Süden der saudischen Hauptstadt Riad. Zwei Menschen wurden getötet und Dutzende weitere verletzt. Die Behörden inhaftierten 560 Demonstranten, wie die Polizei in Riad mitteilte. Die Ausschreitungen waren eine Reaktion auf das harte Durchgreifen der saudischen Behörden gegen die ausländischen Schwarzarbeiter.

Abgeschobene philippinische Arbeiter bezeugen Misshandlungen durch die Polizei. Das bekräftigte auch der Sprecher des äthiopischen Außenministeriums. Es gebe Berichte, wonach ein Äthiopier erschossen wurde, als die Polizei Ausländer in ein Lager gebracht habe. „Sie haben versucht, sie vor der Abschiebung in Lager zu sperren, und dabei wurde ein Äthiopier von einer Polizeikugel getötet. Wir prüfen die Angaben“, meinte der Sprecher.

Wie viele Äthiopier sich derzeit in Saudi-Arabien verdingen, konnte er nicht sagen. Viele Äthiopier, vor allem Frauen, lassen sich aufgrund zweifelhafter Jobangebote nach Saudi-Arabien locken. Im vergangenen Jahr machten sich nach Angaben des Arbeitsministeriums 200.000 Äthiopierinnen ins Ausland auf. Die meisten von ihnen sind als Hausangestellte im Nahen Osten tätig.

Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) müssen viele von ihnen körperliche und seelische Gewalt sowie Diskriminierung und schlechte Bezahlung über sich ergehen lassen. Im Oktober 2013 hatte die äthiopische Regierung ihren Bürgern Jobs als Haushaltshilfe im Ausland untersagt. Begründet wurde dies mit einer von Menschenhändlern organisierten Massenmigration.

Mit 91 Millionen Einwohnern verfügt Äthiopien nach Nigeria über die größte Bevölkerung Afrikas. Die Arbeitslosenquote liegt aber bei rund 20 Prozent.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „ARD-Nachrichten online“, ard.de

Schlagwörter: Äthiopien, Gastarbeiter, Arbeitsmigration, Arbeitsmigranten, Auslandsarbeiter, Saudi-Arabien, Misshandlung, Razzia, Aufenthaltsgenehmigung, Riad, Haushaltshilfe, Menschenhandel, Arbeitslosigkeit, Regierung