Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Haiti: Verborgene Schätze – Vetiver-Öl als Exportschlager

Meldung vom 02.12.2013

Haitis Wirtschaft kommt seit dem verheerenden Erdbeben nicht mehr auf die Beine. Doch einen Hoffnungsschimmer gibt es. Der Karibikstaat hat eine verborgene „Ressource“, die ein Exportschlager ist: Vetiver-Öl. Die Flüssigkeit ist ein wichtiger Bestandteil für viele im Westen hergestellte Parfüms. Der Erfolg von Produzenten wie Joel Blanchard ist wegweisend für das herunter gekommene Land.

Mit einem leisen Knacken schraubt er den Verschluss des Fläschchens auf. Joel Blanchard hält es dem Besucher unter die Nase. Die ölige braune Flüssigkeit darin setzt einen holzig-herben Duft frei. Gerüche wie im Wald nach einem kräftigen Regen liegen in der Luft. „Ohne das hier geht in der Parfum-Branche fast gar nichts“, betont Blanchard und lächelt selbstbewusst.

Blanchard ist Junior-Chef von Caribbean Flavors and Fragrances. Das Familienunternehmen in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince produziert Vetiver-Öl, ein kaum bekannter, aber für die globale Duftstoff-Industrie notwendiger Rohstoff. Vetiver wird als so genannter „Fixateur“ benötigt. Es bewirkt, dass die Aromen der Parfums auf der Haut länger haften bleiben.

Jungunternehmer Blanchard ist hoch erfreut über den Besuch aus dem Ausland. Es sei notwendig, sagt er, dass aus seinem Land endlich auch einmal etwas Hoffnungsvolles berichtet werde. Haiti erscheint in den Schlagzeilen nur mit Themen wie Armut, Erdbeben und Cholera. „Aber wer weiß denn schon, dass wir weltweit Marktführer bei der Herstellung von Vetiver-Öl sind?“

Haiti ist dringend auf Investitionen angewiesen, sagt Joel Blanchard. Aber sein Land stößt nicht auf Begeisterung bei den ausländischen Investoren. Zwei Hotels wurden nach dem Beben neu errichtet, aber sonst fast nichts. Haiti hat kaum Attraktionen außer Mangos und billige Arbeitskräfte. Das größte Exportgut besteht aus Menschen – und Vetiver.

Auf Blanchards Schreibtisch sind zwei Dutzend kleine Fläschchen mit Vetiver- und Sandelholz-Öl sowie kleinen transparenten Parfum-Flacons aus hauseigener Produktion aufgebaut. „Feu des Iles“ – Inselfeuer – ist die erste eigene Parfum-Kreation von Blanchard.

Caribbean Flavors and Fragrances ist heute mit seinen 50 Angestellten stolz darauf, größter Hersteller und Exporteur von Vetiver-Öl zu sein. 150 Fass à 204 Liter führt das Unternehmen jedes Jahr vor allem in die Schweiz, nach Frankreich und in die USA aus. Unterstützt wird der Handel noch mit großen Mengen Sandelholz-Öl. Der Umsatz der Blanchards beziffert sich dennoch nur auf vier Millionen Dollar. Ätherische Öle sind eben ein Luxus-Produkt.

Dennoch sichert die Branche die Existenz von zahlreichen größeren und kleineren Produzenten in Haiti. Davon begünstigt werden auch die rund 30.000 Bauern, die das Vetiver ernten. Aus dem karibischen Inselstaat stammt rund die Hälfte des weltweiten Vetiver-Öls. Es wird aus der gleichnamigen Pflanze gewonnen, einem ursprünglich aus dem tropischen Asien stammenden Süßgras, das in Haitis Süden geradezu wuchert. Hergestellt wird das Öl per Wasserdampf-Destillation aus den getrockneten Wurzeln des Grases. Neben der Parfümherstellung wird Vetiver-Öl auch in der Aromatherapie und Naturheilkunde verwendet. Die Experten stimmen darüber ein, dass die haitianische Mischung weltweit die beste ist.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Haiti, Wirtschaft, Vetiver, Parfum, Parfum-Industrie, Export, Vetiver-Öl, Investitionen, Unternehmen