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Südsudan: Bürgerkrieg – Tausende flüchten auf das UN-Gelände |
Meldung vom 23.12.2013
Die Situation im Südsudan gerät außer Kontrolle. Die Kämpfe haben sich zu einem Bürgerkrieg ausgeweitet. Erste Gespräche zwischen den Konfliktparteien sind gescheitert. Die Krise greift immer mehr um sich. Die UN wappnet sich gegen Angriffe auf ihre Stützpunkte.
Die Lage im Südsudan ist völlig eskaliert. Präsident Salva Kiir und sein Rivale Riek Machar, der seit einer Woche auf der Flucht ist, haben zwar Gesprächsbereitschaft angezeigt, aber zugleich unannehmbare Forderungen als Vorbedingung dafür gestellt. Salva Kiir hält an dem Haftbefehl gegen seinen ehemaligen Vize fest, den er im Juli des Amtes enthoben hatte. Riek Machar wiederum verlangt Kiirs Abdankung oder zumindest die Freilassung von zehn derweil verhafteten prominenten Oppositionspolitikern.
Ein erstes Gespräch zwischen Kiir und Nyandeng, der Witwe von John Garang, dem Gründer der südsudanesischen Befreiungsbewegung SPLM, erzielte keinen Erfolg. Annette Weber, Afrikaexpertin der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), stellte mit Blick auf die Verhafteten fest: „Es gibt niemanden mehr, der noch mäßigend wirken könnte.“
Stattdessen behauptete Armeesprecher Philip Aguer, dass die Armee „in der Lage ist, die Rebellion zu beherrschen“. Bewaffnete Kämpfer hatten sich zuvor der erdölreichen Gegend bemächtigt. Doch die SPLA werde schon bald die Hauptstädte der Bundesstaaten Jonglei, Bor, und dem erdölreichen Unity, Bentiu, „wieder kontrollieren“, meinte Aguer. Salva Kiir betonte im Parlament, die SPLA sei bereit, Bor „zurückzuerobern“.
Gleichzeitig setzt die Blauhelmtruppe im Südsudan, Unmiss, alles daran, ihre Standorte, auf die sich mehr als 42.000 Menschen geflüchtet haben, gegen Angreifer zu befestigen. Allerdings meinte der UNMISS-Nothilfekoordinator, Toby Lanzer, mit Blick auf die Lage in Bor, wo 17.000 Menschen auf dem Unmiss-Gelände untergekommen sind, „wenn nur ein paar Friedenstruppen drinnen sind und 2.000 Kämpfer draußen, gibt es nicht viel, was wir tun können“.
Diese Befürchtungen sind nicht unbegründet, denn wenige Tage zuvor in Akobo haben 2.000 bewaffnete Kämpfer der Lou-Nuer den UNMISS-Posten überwältigt. Dabei kamen zwei indische Blauhelme und mindestens 20 Angehörige des Volkes der Dinka ums Leben, der Ethnie des Präsidenten Salva Kiir. Riek Machar stammt von den Nuer ab.
Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Der Tagesspiegel“, tagesspiegel.de
Schlagwörter: Südsudan, Bürgerkrieg, UN, Blauhelme, Flüchtlinge, Salva Kiir, Riek Machar, Bor, Juba, Bentiu, Nuer, Dinka, ethnische Kämpfe, UNMISS
Die Lage im Südsudan ist völlig eskaliert. Präsident Salva Kiir und sein Rivale Riek Machar, der seit einer Woche auf der Flucht ist, haben zwar Gesprächsbereitschaft angezeigt, aber zugleich unannehmbare Forderungen als Vorbedingung dafür gestellt. Salva Kiir hält an dem Haftbefehl gegen seinen ehemaligen Vize fest, den er im Juli des Amtes enthoben hatte. Riek Machar wiederum verlangt Kiirs Abdankung oder zumindest die Freilassung von zehn derweil verhafteten prominenten Oppositionspolitikern.
Ein erstes Gespräch zwischen Kiir und Nyandeng, der Witwe von John Garang, dem Gründer der südsudanesischen Befreiungsbewegung SPLM, erzielte keinen Erfolg. Annette Weber, Afrikaexpertin der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), stellte mit Blick auf die Verhafteten fest: „Es gibt niemanden mehr, der noch mäßigend wirken könnte.“
Stattdessen behauptete Armeesprecher Philip Aguer, dass die Armee „in der Lage ist, die Rebellion zu beherrschen“. Bewaffnete Kämpfer hatten sich zuvor der erdölreichen Gegend bemächtigt. Doch die SPLA werde schon bald die Hauptstädte der Bundesstaaten Jonglei, Bor, und dem erdölreichen Unity, Bentiu, „wieder kontrollieren“, meinte Aguer. Salva Kiir betonte im Parlament, die SPLA sei bereit, Bor „zurückzuerobern“.
Gleichzeitig setzt die Blauhelmtruppe im Südsudan, Unmiss, alles daran, ihre Standorte, auf die sich mehr als 42.000 Menschen geflüchtet haben, gegen Angreifer zu befestigen. Allerdings meinte der UNMISS-Nothilfekoordinator, Toby Lanzer, mit Blick auf die Lage in Bor, wo 17.000 Menschen auf dem Unmiss-Gelände untergekommen sind, „wenn nur ein paar Friedenstruppen drinnen sind und 2.000 Kämpfer draußen, gibt es nicht viel, was wir tun können“.
Diese Befürchtungen sind nicht unbegründet, denn wenige Tage zuvor in Akobo haben 2.000 bewaffnete Kämpfer der Lou-Nuer den UNMISS-Posten überwältigt. Dabei kamen zwei indische Blauhelme und mindestens 20 Angehörige des Volkes der Dinka ums Leben, der Ethnie des Präsidenten Salva Kiir. Riek Machar stammt von den Nuer ab.
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Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Der Tagesspiegel“, tagesspiegel.de
Schlagwörter: Südsudan, Bürgerkrieg, UN, Blauhelme, Flüchtlinge, Salva Kiir, Riek Machar, Bor, Juba, Bentiu, Nuer, Dinka, ethnische Kämpfe, UNMISS