Südsudan: Ringen um ein Ende der Gewalt

Meldung vom 27.12.2013

Ein afrikanisches Vermittlerteam ist im Südsudan eingetroffen, um über eine Beendigung der Gewalt zu verhandeln. Verstärkung für die UNO-Truppen soll binnen 48 Stunden kommen.

In Juba, der Hauptstadt des Südsudans, begannen am Donnerstag (26.12.13) Krisengespräche über ein Ende der Gewalt in dem afrikanischen Land. Bei einem Treffen kamen der südsudanesische Präsident Salva Kiir, der kenianische Präsident Uhuru Kenyatta und der äthiopische Regierungschef Hailemariam Desalegn zusammen.

Die beiden letztgenannten versuchen, in dem Konflikt zu vermitteln. Allerdings nahm Südsudans entlassener Vizepräsident Riek Machar, der mit Staatschef Kiir verfeindet ist, nicht teil. In einem Interview erklärte er sich zwar zu Friedensgesprächen bereit. Jedoch verlangte er, dass diese in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba stattfinden müssten.

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon versprach den Menschen die Unterstützung der Vereinten Nationen. „Der Südsudan ist zwar in Gefahr. Aber er ist nicht allein“, sagte er in einer Videobotschaft. Er forderte die Streitparteien eindringlich auf, ihre Differenzen friedlich zu lösen. Der Schutz der Zivilisten sei ihre Aufgabe. „Ich warne alle, dass sie sich wegen eventueller Verbrechen werden verantworten müssen“, betonte Ban Ki-moon.

Innerhalb von zwei Tagen wollen die Vereinten Nationen zusätzliche Soldaten ins Land schicken, um die Blauhelm-Mission im Südsudan (UNMISS) zu verstärken. Die UNO arbeite rund um die Uhr, um Personal und Ausrüstung für die Aufstockung zu beschaffen, sagte Hilde Johnson, die UN-Beauftragte für das Land, am Donnerstag (26.12.13) am UNO-Sitz in New York.

Einen Tag zuvor hatten die UN eine deutliche Verstärkung ihrer Truppen im Südsudan beschlossen: von 7.000 auf 11.500. So können künftig im jüngsten Staat Afrikas rund 13.000 Blauhelme und Polizisten zum Einsatz kommen. Zuvor gab es Berichte über Massentötungen, willkürliche Festnahmen, Vergewaltigungen und die Flucht von schätzungsweise 100.000 Menschen vor Gewalt und Chaos. Inzwischen wird berichtet, dass fünf der zehn Bundesstaaten von der Gewalt erfasst seien, tausende Menschen wurden nach UN-Angaben getötet.

„Die wichtigste Aufgabe der Soldaten ist es, Zivilisten zu schützen“, sagte Ban Ki-moon nach der Abstimmung. „Aber wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass die UN-Truppen auch mit der Verstärkung nicht jeden Zivilisten werden schützen können. Deshalb ist eine sofortige politische Lösung der Krise unabdingbar.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „dpa“, dpa.de