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Indien: Mord an vergewaltigtem Mädchen |
Meldung vom 03.01.2014
Ein neuer Fall einer Gruppenvergewaltigung an einem 16-jährigen Mädchen in Madhyagram bei Kalkutta schockiert die indische Öffentlichkeit. Als das Opfer die Tat am Folgetag zur Anzeige brachte, wurde sie erneut vergewaltigt und später auch noch ermordet.
Als vor einem Jahr eine 23-jährige Studentin in Neu Delhi von mehreren Männern vergewaltigt und anschließend so schwer gefoltert wurde, dass sie an den Folgen starb, hat das die indische Nation erschüttert. Großdemonstrationen und Massenproteste waren die Reaktion. Und die Regierung erließ schärfere Gesetze.
Doch nun gab es wieder einen ähnlichen Fall: Bereits am 26. Oktober 2013 hatten sich mehrere Männer an einem 16-jährigen Mädchen sexuell vergangen. Am nächsten Tag ging sie zur Polizei, um Anzeige zu erstatten. Auf dem Rückweg wurde sie von den Tätern erneut geschändet.
Am 23. Dezember kamen schließlich zwei Bekannte der Täter, als sie allein zu Hause war, und versuchten sie mit Drohungen zu einer Rücknahme der Anzeige zu bewegen. Als sie dazu nicht bereit war, übergossen sie sie mit Kerosin und zündeten sie an. Acht Tage später, am 1. Januar 2014, starb sie an den Folgen ihrer schweren Brandverletzungen. In Kalkutta gingen nach Bekanntwerden der Ereignisse Hunderte auf die Straße, um gegen die Taten zu protestieren.
Kommentatoren weisen auf die problematische Situation der Frauen in Indien hin:
• Die Polizei verfolgt Vergewaltigungsanzeigen oft nicht.
Der örtliche Polizeichef sagte, es seien die ersten Verdächtigen festgenommen worden – und das mehr als zwei Monate nach den Vergewaltigungen! „Dieses Mädchen wäre noch unter uns, wenn die west-bengalischen Behörden gehandelt hätten“, wird eine Politikerin zitiert. „Ein Mädchen wird zweimal vergewaltigt, und nichts wird gegen die Beschuldigten unternommen. Warum?“
• In der indischen Regierung fehlt der politische Wille, Frauen effektiv zu schützen.
Indien hat zwar die Gesetze gegen Vergewaltigung verschärft. Bei Vergewaltigungen mit Todesfolge wurde inzwischen die Todesstrafe eingeführt. Dennoch werden immer wieder schwere Sexualverbrechen begangen. Einen wirklichen Opferschutz gibt es immer noch nicht. Die Gefahr erhöhe sich sogar, wenn Täter, die mit der Todesstrafe rechnen müssen, dies um jeden Preis verhindern wollen.
• Manche Frauen sind allerdings selbstbewusster geworden.
Seit dem Verbrechen vor einem Jahr hat sich positiv geändert, dass es eine größere Wahrnehmung der Gewalt gegen Frauen gibt und dass die Medien stärker über solche Fälle berichten. Außerdem trauen sich mehr Frauen, die Gewalt auch anzuzeigen. In Delhi verdoppelte sich beispielsweise die Zahl der gemeldeten Vergewaltigungen.
• Frauen sind jedoch weiterhin das „rechtlose Geschlecht“.
Die Regierung hat zwar die Gesetze verschärft. Doch das ändert nur wenig an der Rechtlosigkeit der Frauen in weiten Teilen der Gesellschaft. Denn Väter und Brüder bestimmen über das Leben der Mädchen in einer typischen indischen Familie. Später wechselt sie in den Besitz eines ausgewählten Ehemannes. Darum gehe es vielmehr darum, so die Politikerin Brinda Karat, ob ein Mann eine Frau wirklich als gleichberechtigte Bürgerin im Sinne der Verfassung wahrnehme. „Das ist die Grundlage jeder Demokratie. Und genau hier liegt das Problem in Indien.“ Und sie fügt hinzu: „Viele indische Mädchen kämpfen schon im Bauch ihrer Mutter um ihr Leben.“
Diese Aussage wird bestätigt durch mehrere internationale Studien, die nahe legen, dass in Indien in den letzten drei Jahrzehnten bis zu zwölf Millionen Mädchen abgetrieben wurden. Nach Angaben des Medizin-Journals „The Lancet“ gibt es in Indien heute in der Altersgruppe bis zu sechs Jahren rund sieben Millionen weniger Mädchen als Jungen. Letztere sind das bevorzugte Geschlecht, und mit dieser Einstellung werden die Mädchen erzogen.
Quelle: „Gebende Hände-Redaktion; aufgrund von verschiedenen Medienberichten“
Schlagwörter: Indien, Gruppenvergewaltigung, Sexualverbrechen, Mord, Kalkutta, 16-Jährige, Mädchen, Opfer, Tat, vergewaltigt, ermordet, Kerosin, Polizei, Anzeigen, Regierung, Gesetze, Todesstrafe, Opferschutz, Abtreibung
Als vor einem Jahr eine 23-jährige Studentin in Neu Delhi von mehreren Männern vergewaltigt und anschließend so schwer gefoltert wurde, dass sie an den Folgen starb, hat das die indische Nation erschüttert. Großdemonstrationen und Massenproteste waren die Reaktion. Und die Regierung erließ schärfere Gesetze.
Doch nun gab es wieder einen ähnlichen Fall: Bereits am 26. Oktober 2013 hatten sich mehrere Männer an einem 16-jährigen Mädchen sexuell vergangen. Am nächsten Tag ging sie zur Polizei, um Anzeige zu erstatten. Auf dem Rückweg wurde sie von den Tätern erneut geschändet.
Am 23. Dezember kamen schließlich zwei Bekannte der Täter, als sie allein zu Hause war, und versuchten sie mit Drohungen zu einer Rücknahme der Anzeige zu bewegen. Als sie dazu nicht bereit war, übergossen sie sie mit Kerosin und zündeten sie an. Acht Tage später, am 1. Januar 2014, starb sie an den Folgen ihrer schweren Brandverletzungen. In Kalkutta gingen nach Bekanntwerden der Ereignisse Hunderte auf die Straße, um gegen die Taten zu protestieren.
Kommentatoren weisen auf die problematische Situation der Frauen in Indien hin:
• Die Polizei verfolgt Vergewaltigungsanzeigen oft nicht.
Der örtliche Polizeichef sagte, es seien die ersten Verdächtigen festgenommen worden – und das mehr als zwei Monate nach den Vergewaltigungen! „Dieses Mädchen wäre noch unter uns, wenn die west-bengalischen Behörden gehandelt hätten“, wird eine Politikerin zitiert. „Ein Mädchen wird zweimal vergewaltigt, und nichts wird gegen die Beschuldigten unternommen. Warum?“
• In der indischen Regierung fehlt der politische Wille, Frauen effektiv zu schützen.
Indien hat zwar die Gesetze gegen Vergewaltigung verschärft. Bei Vergewaltigungen mit Todesfolge wurde inzwischen die Todesstrafe eingeführt. Dennoch werden immer wieder schwere Sexualverbrechen begangen. Einen wirklichen Opferschutz gibt es immer noch nicht. Die Gefahr erhöhe sich sogar, wenn Täter, die mit der Todesstrafe rechnen müssen, dies um jeden Preis verhindern wollen.
• Manche Frauen sind allerdings selbstbewusster geworden.
Seit dem Verbrechen vor einem Jahr hat sich positiv geändert, dass es eine größere Wahrnehmung der Gewalt gegen Frauen gibt und dass die Medien stärker über solche Fälle berichten. Außerdem trauen sich mehr Frauen, die Gewalt auch anzuzeigen. In Delhi verdoppelte sich beispielsweise die Zahl der gemeldeten Vergewaltigungen.
• Frauen sind jedoch weiterhin das „rechtlose Geschlecht“.
Die Regierung hat zwar die Gesetze verschärft. Doch das ändert nur wenig an der Rechtlosigkeit der Frauen in weiten Teilen der Gesellschaft. Denn Väter und Brüder bestimmen über das Leben der Mädchen in einer typischen indischen Familie. Später wechselt sie in den Besitz eines ausgewählten Ehemannes. Darum gehe es vielmehr darum, so die Politikerin Brinda Karat, ob ein Mann eine Frau wirklich als gleichberechtigte Bürgerin im Sinne der Verfassung wahrnehme. „Das ist die Grundlage jeder Demokratie. Und genau hier liegt das Problem in Indien.“ Und sie fügt hinzu: „Viele indische Mädchen kämpfen schon im Bauch ihrer Mutter um ihr Leben.“
Diese Aussage wird bestätigt durch mehrere internationale Studien, die nahe legen, dass in Indien in den letzten drei Jahrzehnten bis zu zwölf Millionen Mädchen abgetrieben wurden. Nach Angaben des Medizin-Journals „The Lancet“ gibt es in Indien heute in der Altersgruppe bis zu sechs Jahren rund sieben Millionen weniger Mädchen als Jungen. Letztere sind das bevorzugte Geschlecht, und mit dieser Einstellung werden die Mädchen erzogen.
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Quelle: „Gebende Hände-Redaktion; aufgrund von verschiedenen Medienberichten“
Schlagwörter: Indien, Gruppenvergewaltigung, Sexualverbrechen, Mord, Kalkutta, 16-Jährige, Mädchen, Opfer, Tat, vergewaltigt, ermordet, Kerosin, Polizei, Anzeigen, Regierung, Gesetze, Todesstrafe, Opferschutz, Abtreibung