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Sambia: Mopane-Raupen – ein begehrter Leckerbissen

Meldung vom 08.01.2014

Sambia ist international bekannt für seinen Kupferreichtum. Auch eine weitere Spezialität bringt – zumindest in afrikanischen Ländern – beste Absatzzahlen: die Mopane-Raupe. Die Tiere sind reich an Proteinen und deshalb eine begehrte Delikatesse, die die Ernährung der Afrikaner bereichert. Ein FAO-Experte warnt allerdings vor der zunehmenden Kommerzialisierung, die den Bestand der Raupenart gefährde.

Es ist brütend heiß in der sambischen Hauptstadt Lusaka. Dorothy Chiasa hat sich an einer Straßenecke nieder gelassen, um Raupen zu verkaufen. „Die Menschen mögen sie sehr. Die Raupen schmecken nach Fisch und enthalten viele Vitamine. Du kannst sie zerstoßen und zu Babybrei verarbeiten“, so die siebenfache Mutter, die damit durchschnittlich 600 Kwacha (rund 80 Euro) am Tag verdient.

Vom Mopane-Baum, der im trockenen und heißen Norden von Sambia hervorragend gedeiht, ernähren sich die Raupen. Sie werden von den Menschen mit bloßen Händen von den Bäumen gepflückt und an den Enden zusammengepresst, damit die Eingeweide herausgedrückt werden können. Dann werden die Raupen bei niedriger Temperatur geröstet oder getrocknet.

Üblicherweise werden die Raupen mit einem Getreidebrei aus Maismehl vermischt und mit Tomaten und Zwiebeln dekoriert. Es gibt auch einzelne Restaurants, in denen die Raupen serviert werden.

Die Bewohner von Lusaka und anderen Teilen des Landes strömen in Scharen in den Norden, um die Mopane-Raupen säckeweise einzukaufen, um sie nach ihrer Rückkehr in kleineren Portionen weiterzuverkaufen. In diesem Jahr war der Schulbesuch auf dem Höhepunkte der Erntezeit um etwa 70 Prozent zurückgegangen, berichtet eine lokale Zeitung, weil die Schüler auf Insektenjagd waren.

Durch die hohe Nachfrage in den Städten stieg der Preis. Das wiederum führte dazu, dass Einwohner z. B. aus der Hauptstadt Lusaka in den Dörfern im Norden ihre Zelte aufschlugen und die Mopane-Raupen selbst sammeln. Teilweise – so wird berichtet – haben Eltern ihre Kinder gezwungen, die Raupen zu verkaufen.

Die Weltlandwirtschaftsorganisation (FAO) hat im Mai eine Studie veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass weltweit mehr als zwei Milliarden Menschen den Verzehr von Insekten praktizieren, im Fachjargon „Entomophagie“ genannt. Über 1.900 Insektenarten, die vorwiegend in tropischen Ländern beheimatet sind, sind essbar.

Dabei zeichnen sie sich durch mehrere positive Faktoren aus: einen hohen Nährwert, eine niedrige CO²-Bilanz und einen geringen Bedarf. Außerdem ist die Effizienz bei der Umwandlung in genießbare Nahrungsmittel besonders hoch. Darum weist ihnen die FAO im Bereich Ernährungssicherheit und im Kampf gegen den Proteinmangel eine hohe Bedeutung zu.

Laut Angaben der FAO bestehen 100 Gramm getrocknete Raupen zu 53 Gramm aus Proteinen. Sie enthalten außerdem Fett (15 Prozent) und Kohlenhydrate (17 Prozent). Der Proteinanteil der Insekten ist sogar höher als der von Rindfleisch und Fisch. Darüber hinaus sind sie reich Vitaminen und Mineralien wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Zink und Phosphor.

Die FAO warnt jedoch davor, dass die zunehmende Kommerzialisierung der Mopane-Raupe deren Bestand gefährdet. Ihre Population sei seit den 1990er Jahren rückläufig. Deshalb wäre es wichtig, einerseits die Mopane-Ernten zu kontrollieren und andererseits mehr Mopane-Bäume zu pflanzen.–




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: afrika.info

Schlagwörter: Sambia, Mopane, Raupe, Delikatesse, Lusaka, Mopane-Baum, Restaurant, Verzehr, Insekten, Schulbesuch, Weltlandwirtschaftsorganisation, FAO, Ernährungssicherheit, Proteinmangel, Fett, Kohlehydrate, Vitamine, Mineralien, Population, Bestand, gefährdet