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Südsudan: Ärzte fliehen mit Schwerverletzten in die Wälder

Meldung vom 13.02.2014

Im Südsudan befindet sich seit knapp zwei Wochen ein Team von Ärzte ohne Grenzen mitten in der Wildnis und kümmert sich dort um mehrere Dutzend Schwerverletzte. Die nationalen Mitarbeiter haben gemeinsam mit ihren Patienten und Tausenden Bewohnern vor heftigen Kämpfen aus der Stadt Leer im Bundesstaat Unity die Flucht ergriffen. 15 Patienten mussten sich erst kurz vor der Flucht einer Operation unterziehen. Das Team kann ihre Wundverbände aus Materialmangel nicht mehr erneuern, auch der Vorrat an Medikamenten geht zur Neige.

„Die Mitarbeiter, mit denen wir Kontakt herstellen konnten, erzählen uns, dass die sich verschlechternde Sicherheitslage sie weiter in die Wälder getrieben hat. Sie haben sich in kleinere Gruppen aufgeteilt, um das Risiko, angegriffen zu werden, zu verringern. Auch die letzten Vorräte an Medikamenten haben sie aufgeteilt“, berichtet der Programmleiter von Ärzte ohne Grenzen im Südsudan, Raphael Gorgeu.

Ein Team sorgt täglich für 45 schwer kranke Patienten. Am häufigsten sind die Menschen an wässrigem Durchfall, Atemweginfektionen und Malaria erkrankt. Diese Infektionen haben mit den schwierigen Lebensbedingungen, dem Mangel an Unterkünften und Moskitonetzen zu tun. Das Personal bezeugt auch erschreckende Fälle sexueller Gewalt.

Einer der Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen, der sich mit seinem Team außerhalb von Leer verborgen hält, erklärt: „Viele Bewohner aus Leer sind hier – sie haben Hunger, niemand hat genug zu essen und zu trinken. Die Menschen trinken dreckiges Wasser aus einem Fluss. Tagsüber verstecken wir uns. Es ist sicherer, wenn wir nur nachts unterwegs sind.“

Tausende Bewohner von Leer, darunter auch 240 Mitarbeiter des Krankenhauses von Ärzte ohne Grenzen, sind Ende Januar der Gewalt in dem Ort entkommen. Die Sicherheitslage spitzt sich Tag für Tag zu. Der Kontakt von Ärzte ohne Grenzen mit zwei Dritteln seiner Mitarbeiter dort ist abgerissen.

„Die Situation ist chaotisch. Es ist sehr schwierig nachzuvollziehen, wohin die Menschen geflohen sind. Die sporadischen Berichte unserer Mitarbeiter zeigen uns, dass sie sich in einer verzweifelten Lage befinden. Tausende leben unter schrecklichen Bedingungen. Sie sind anfällig für Krankheiten, leiden unter Austrocknung, Mangelernährung und laufen Gefahr, angegriffen zu werden“, berichtet Raphael Gorgeu. „Wir brauchen Zugang zu der Zivilbevölkerung in diesem Gebiet und müssen unser Personal mit Medikamenten versorgen, aber es ist einfach zu gefährlich angesichts der anhaltenden Kämpfe. Wir wissen nicht, wie lange sie es noch aushalten.“




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: africa-live.de

Schlagwörter: Südsudan, Flüchtlinge, Flucht, Leer, Gewalt, Ärzte ohne Grenzen, Patienten, Zivilbevölkerung, Chaos, Kämpfe, Truppen, ethnische Auseinandersetzungen, Unity