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Afghanistan: Karzais „extreme Wut“ auf die US-Regierung

Meldung vom 04.03.2014

Hamid Karzai pokert derzeit. Er trägt ein Machtgerangel mit den USA um die ausländische Militärpräsenz in Afghanistan nach 2014 aus. Dabei schreckt er auch nicht davor zurück, großartige Gefühle zu inszenieren. Jetzt hat sich der scheidende Präsident erneut zu Wort gemeldet und mit der US-Regierung abgerechnet. Er hat die USA in seinem Land zum wiederholten Male vehement verunglimpft. Afghanen seien in einem Krieg gestorben, der nicht der ihre war.

Zehn Monate vor dem Ende des NATO-Kampfeinsatzes in Afghanistan hat Präsident Hamid Karzai erneut die US-Regierung verbal attackiert. Die Mission in seinem Land habe inzwischen nicht mehr die Interessen der Afghanen zum Ziel, sondern im Vordergrund stünden die Sicherheit der USA und westliche Interessen. Das gab Karzai in einem am Montag (03.03.2014) veröffentlichten Interview mit der Washington Post bekannt.

Afghanen seien in einem Krieg ums Leben gekommen, „der nicht der unsere ist“. Er sei überzeugt, dass die Offensive nach den Anschlägen in New York vom 11. September 2001 aus Motiven gestartet worden sei, die „im Interesse der USA und des Westens“ lägen.

„Richten Sie dem amerikanischen Volk meine besten Wünsche und meine Dankbarkeit aus“, sagte er der Zeitung. „Richten Sie der US-Regierung meine Wut, meine extreme Wut aus.“ Was ihn angeblich am meisten aufbringt, seien die zahlreichen zivilen Opfer bei ausländischen Militäroperationen in den vergangenen Jahren. Hamid Karzai wiederholte, er werde das Sicherheitsabkommen mit den USA nicht vor der Präsidentenwahl am 5. April signieren, sollte bis dahin nicht ein Friedensprozess mit den Taliban initiiert worden sein. Karzai selbst darf bei der Wahl nicht mehr kandidieren.

Als Reaktion erteilte US-Präsident Barack Obama dem Verteidigungsministerium den Auftrag, die Planung eines vollständigen Abzugs aller Truppen noch in diesem Jahr anzugehen. Das Abkommen ist die Grundlage für einen internationalen Militäreinsatz ab 2015. Derzeit sind etwa 52.000 NATO-Soldaten in Afghanistan stationiert, davon sind mehr als 33.600 Amerikaner. Zwar sind die afghanischen Sicherheitskräfte stärker geworden, es bleibt aber fraglich, ob sie die Aufständischen gerade in abgelegenen Regionen unter Kontrolle halten können.

Der Ärger mit Karzai löste auch Planänderungen beim Treffen der NATO-Verteidigungsminister in der vergangenen Woche aus. Eigentlich sollten dabei Richtlinien für eine Trainingsmission in Afghanistan nach 2014 getroffen werden – stattdessen spielte man einen kompletten Abzug durch. Formal wurden die militärischen Dienststellen der Allianz laut eines internen Papiers von NATO-Chef Anders Fogh Rasmussen beauftragt, „die Auswirkungen und Risiken auszuwerten, die mit einer weiteren Verzögerung“ durch die fehlende Unterschrift Karzais einhergehen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Afghanistan, Hamid Karzai, Interview, Washington Post, Wut, extreme Wut, USA, US-Regierung, Taliban, Barack Obama, Abzug, Sicherheitsabkommen, Krieg, Interessen, Totalabzug, NATO, ISAF, NATO-Verteidigungsminister, Brüssel, Unterschrift, zivile Opfer, Anders Fogh Rasmussen, Trainingsmission, Militär, Offensive