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Uganda: Flüchtlingslager ohne Zelte

Meldung vom 14.03.2014

Flüchtlingslager in Uganda sind derzeit überfüllt, die Lebensumstände erbärmlich. Immer mehr Südsudanesen flüchten sich vor der Gewalt in ihrer Heimat nach Uganda. Radio-Vatikan Redakteur Sean Patrick Lovett besucht ein Flüchtlingslager in Uganda und schildert seine Eindrücke.

Noch nicht einmal Zelte werden in den Flüchtlingslagern in Uganda bereitgestellt: „Die Menschen dort leben im „Limbo“, an einem Nicht-Ort. Sie können nicht zurück dahin, woher sie gekommen sind. Sie können aber auch nicht weiterziehen. Sie müssen einfach da bleiben. Außerdem haben sie nichts. Wir haben alle Bilder von Flüchtlingslagern im Kopf, da gibt es wenigstens einige Zelte – keine Zelte hier! Die Menschen bekommen ein Stück Erde und müssen dann Bäume fällen, um eine behelfsmäßige Hütte zu bauen,“ erzählt Lovett.

Die Wasserversorgung sieht ähnlich provisorisch aus: „Dann graben die Menschen ein Loch, und eine der Hilfsorganisationen spendiert eine Pumpe für eine Quelle, die dann für 3.000 Menschen reichen muss. In den Camps leben Frauen, Kinder und Teenager. Männer gibt es nicht, die sind entweder tot oder kämpfen,“ sagt Lovett.

Die meisten Menschen in Norduganda sind aus dem nördlich angrenzenden Südsudan geflohen. Aber die Medien nehmen diese Lager gar nicht wahr, sagt Lovett.

„Wo immer Flüchtlinge sind, scheinen sie unsichtbar. Das gilt besonders für Norduganda. Die Arua-Gegend, von der wir sprechen, ist das Gebiet, aus dem Idi Amin stammt, es ist im Bürgerkrieg nach dessen Absetzung besonders stark verwüstet worden. Es ist auch das Gebiet, von dem aus der Warlord Joseph Kony im Kongo operiert und Kinder entführt hat, die Grenze zum Kongo verläuft direkt in der Nähe und besteht nur aus einer Straße. Und Südsudan liegt nur wenige Kilometer entfernt im Norden,“ berichtet Lovett.

Das Rote Kreuz hat derzeit 60.000 Flüchtlinge aus dem Südsudan registriert. Die Dunkelziffer sei aber wahrscheinlich weitaus höher, weil die Flüchtlinge nicht alle erfasst werden könnten. Die Region ist zu groß und unübersichtlich, so Lovett.

Vor der Zukunft haben alle Flüchtlingen Furcht: „Im Augenblick haben die Menschen Angst vor dem kommenden Regen, denn der wird alles wegschwemmen, was da ist. Und da es nur offene Latrinen gibt, können wir uns vorstellen, was für ein Dreck alles durch die Camps geschwemmt wird ... Dazu kommt die Malaria, die dort grassiert,“ beobachtet Lovett.

Der Redakteur ist vor allem auf junge Menschen gestoßen, die weder eine Perspektive haben noch Geld und Bildung, um ein Leben nach dem Lager anzugehen. Sie seien fast vollständig isoliert.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Radio Vatikan“, radiovatikana.org

Schlagwörter: Uganda, Flüchtlingslager, Camps, Flüchtlingscamps, Norduganda, Südsudan, Zelte, Wasser, Hygiene, Regen, Regenzeit, Malaria, Flüchtlinge, Sean Patrick Lovett