Uganda: 100 Menschen bei Fährunglück ertrunken

Meldung vom 26.03.2014

In Uganda sind mindestens 108 Menschen bei einem Fährunglück ertrunken. Das überfüllte Schiff ist auf dem Albert-See an der Grenze zwischen Uganda und der Demokratischen Republik Kongo untergegangen. Die ugandische Polizei musste am Montag (24.03.2014) die Zahl der Toten des Unglücks vom Samstag stark nach oben korrigieren. In den stürmischen Fluten wurden immer mehr Leichen aus dem Wasser geborgen. Als klar wurde, dass keiner mehr überlebt haben konnte, erklärten die Sicherheitsbeamten die Suchaktion für beendet.

„Seit Beginn der Rettungsaktion am Samstag haben wir 107 Leichen geborgen“, meldete der lokale ugandische Polizeisprecher Charles Sebambulidde, bevor noch eine weitere Leiche entdeckt wurde. 45 der rund 150 Passagiere konnten lebend gerettet werden. „Wir glauben, dass wir jetzt ungefähr alle haben, da wir nur über eine Schätzung der Zahl der Passagiere verfügten. Erstmal ist unsere Bergungsaktion beendet, weil wir nicht denken, dass es da draußen noch Überlebende gibt.“

In dem Schiff waren hauptsächlich kongolesische Flüchtlinge eingepfercht, die aus dem ugandischen Lager Kyangwali zurück in ihre Heimat wollten. In Uganda haben rund 175.000 kongolesische Flüchtlinge Schutz gesucht. Viele haben sich derzeit entschlossen, auf eigene Faust den Heimweg anzutreten, weil ihnen die UN-Repatriierung zuviel Zeit in Anspruch nimmt. Ein zweites Schiff kam unbeschädigt am anderen Ufer an.

Die Leichen und die Überlebenden wurden in Ntoroko auf dem ugandischen Ufer des Sees an Land gebracht, wo zahlreiche Angehörige und Freunde zusammen kamen. Lokale Mediziner teilten mit, Rettungsaktionen und medizinische Versorgung gestalteten sich schwierig, da es an Transportmöglichkeiten fehle und die Gegend eigentlich ein Naturschutzgebiet sei.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Tageszeitung“, taz.de