Afghanistan: Hunderte Wahlzentren bleiben geschlossen

 
Meldung vom 31.03.2014

750 Wahlzentren in Afghanistan werden bei der kommenden Wahl am 5. April 2014 geschlossen bleiben. Das Anschlagsrisiko ist derzeit groß und die Wahllokale können nicht ausreichend gesichert werden. Das teilte die Wahlbehörde am Sonntag (30.03.2014) mit. Rund 90 Prozent aller Wahlzentren des Landes – insgesamt rund 6.400 – sollen aber normal ihren Dienst verrichten und ihre Türen für die Wähler öffnen. Die Wahlzentren sind jeweils aus mehreren Wahllokalen zusammengesetzt.

Vor der Präsidentenwahl in Afghanistan nehmen die Anschläge islamistischer Terroristen zu. Eine Woche vor der Abstimmung stürmten Taliban am Wochenende die Zentrale der Wahlbehörde im Osten der Hauptstadt Kabul. Die Aufständischen feuerten von einem Nachbarhaus auf das Gebäude, teils attackierten sie das Büro mit Panzerfäusten. Nach Angaben der Polizei wurden alle fünf Angreifer getötet. Die Mitarbeiter der Wahlbehörde hatten sich in Schutzräumen verbarrikadiert.

Es war bereits der zweite Angriff auf Büros der Wahlbehörde in nur einer Woche. Bei der ersten waren am Dienstag neun Menschen ermordet worden. Die Taliban zeigten sich auch für den neuen Angriff verantwortlich. Die radikalen Islamisten hatten gedroht, die Wahl zu behindern.

In der neuesten Umfrage vom Wochenende schnitt der frühere Finanzminister und einstige Weltbank-Ökonom Ashraf Ghani mit 27,1 Prozent am besten bei den Wählern ab, doch der Ex-Außenminister Abdullah Abdullah (24,6 Prozent) könnte ihm noch den Rang streitig machen, während dem ebenfalls ehemaligen Außenminister Zalmai Rassoul (mit 8,0 Prozent) weniger Chancen eingeräumt werden.

Indes wurde ein rumänischer Soldat am Sonntag (30.03.2014) auf der Autobahn Kabul-Kandahar, etwa 10 Kilometer südwestlich des Militärstützpunkts Mescall in der Provinz Zabul nahe der Grenze zu Pakistan, ermordet. Er geriet während einer Patrouillenfahrt in ein Sprengstoffattentat. Die Täter sind bislang unbekannt. Fünf weitere Soldaten erlitten dabei Verwundungen. Das gab das Verteidigungsministerium in Bukarest an.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Wiener Zeitung“, wienerzeitung.at