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Mexiko: Gottesdienst am Grenzzaun

Meldung vom 03.04.2014

Ein ungewöhnlicher Gottesdienst fand direkt an dem Grenzzaun zwischen den USA und Mexiko statt. Auf der amerikanischen Seite des Zauns haben sich mehrere Bischöfe versammelt und für alle Flüchtlinge gebetet, die seit 1998 beim Versuch des illegalen Grenzübertritts von Mexiko in die USA getötet wurden.

Die Wüste sei „das Lampedusa der Vereinigten Staaten“, erklärte Bischof Eusebio Elizondo, der Vorsitzende des bischöflichen Komitees für Migration. Im Juli 2013 hatte Papst Franziskus auf der Mittelmeerinsel für Auswanderer und Bootsflüchtlinge gebetet und von einer „Globalisierung der Gleichgültigkeit“ gesprochen.

Kardinal Seán O'Malley bekundete bei dem Gottesdienst, die zu „Illegalen“ herabgestuften Migranten aus Mexiko und Zentralamerika seien „unsere Brüder und Schwestern“. Zusammen mit mehreren Jugendlichen legte O'Malley am Zaun einen Gedenkkranz nieder. Die Toten in der Wüste würden nicht in Vergessenheit geraten. Er erinnerte daran, dass die meisten US-Amerikaner selber Einwanderer oder Nachfahren von Einwanderern seien.

Elizondo verlangte bei einer Pressekonferenz, die US-Regierung müsse „noch in diesem Jahr“ eine umfassende Einwanderungsreform auf den Weg bringen. Einwanderung sei eine moralische und ethische Angelegenheit, nicht nur eine politische und wirtschaftliche.

Die Kirche engagiert sich schon seit Jahren für Reformen. Den mehr als zehn Millionen Migranten in den USA, die sich ohne Papiere dort aufhalten, müsse ein „Pfad zur Staatsbürgerschaft“ geebnet werden. Für die illegale Einwanderung lägen schließlich Gründe wie „extreme Armut“ vor. Eine dauerhafte Lösung der „undokumentierten Migration“ könne man nur mit Entwicklungshilfe und Maßnahmen für mehr soziale Gerechtigkeit erzielen.

Die Reformbemühungen liegen nach Ansicht der katholischen Kirche wegen des Widerstandes im Kongress brach. Präsident Barack Obama sei dafür offen, ein Reformgesetz zu signieren. Im Repräsentantenhaus behauptet sich jedoch die reformskeptische Republikanische Partei mit einer Mehrheit. In hispanischen Bürgerverbänden regt sich zunehmend Widerstand gegen Obama. Während seiner Amtszeit seien fast zwei Millionen Menschen des Landes verwiesen worden, viele mit Familienangehörigen in den USA, bemängelte der Latino-Verband National Council of La Raza.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: domradio.de

Schlagwörter: Mexiko, Gottesdienst, Grenze, Grenzzaun, Zaun, Gedenken, Tote, Migranten, Flüchtlinge, Asyl, Illegale, Gebet, katholische Kirche, Reform, Einwanderung, Einwanderungsreform, Barack Obama, Wüste, Abschiebung, Armut, soziale Gerechtigkeit, Migration, Lampedusa, Grenzübertritt