Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Afghanistan: Stimmzettel werden auf Eseln nach Kabul gebracht

Meldung vom 08.04.2014

Die Wähler in Afghanistan haben den Taliban eine Ohrfeige verpasst. Die Wahlen in dem Land vollziehen sich unter widrigen Umständen, und doch sind die Afghanen sehr stolz über ihre erste friedliche Abstimmung: 4.000 Esel und Pferde müssen nun die Stimmzettel aus entlegenen Gebieten nach Kabul transportieren.

„Heute war ein sagenhafter Tag für uns. Jeder hat ein Lächen auf den Lippen und Hoffnung in den Augen“, sagte der bekannte Bürgerrechtler Aziz Rafiee begeistert. Millionen Afghanen, Frauen und Männer, Junge und Alte, haben am Wochenende den Drohungen der Taliban widerstanden und einen Nachfolger von Präsident Hamid Karzai bestimmt, der nach über zwölf Jahren an der Macht nicht mehr kandidieren durfte.

Bei Auszählungen in ersten Wahlkreisen hatte Ex-Finanzminister Ashraf Ghani einen Vorsprung. „Dies ist ein stolzer Tag für diese stolze Nation“, sagte der 64-jährige, der lange in den USA gelebt und für die Weltbank tätig war. „Das Volk Afghanistans hat gezeigt, dass es ein Volk der Wahlen, nicht der Waffen ist.“

Auch wenn es noch Wochen dauern kann, bis das Ergebnis feststeht – die wirklichen Sieger sind bereits klar: Die Afghanen, die sich auch vor Lebensgefahr und Regengüssen nicht scheuten und ihre Zukunft mitbestimmen wollten. Nach Schätzungen belief sich die Wahlbeteiligung auf sieben Millionen Menschen, das wären fast drei Millionen mehr als 2009.

US-Präsident Barack Obama beglückwünschte das Land zu den erfolgreichen Wahlen. Auch die UN und Regierungschefs anderer Länder rühmten den Ablauf des Urnengangs. Für das zerrüttete Land war es ein historischer Tag. Erstmals erlischt das Amt eines Spitzenpolitikers damit nicht durch Tod oder Gewalt, sondern durch eine Wahl. Einen solchen Erfolg gab es in der 5.000-jährigen Geschichte des Landes bisher noch nicht.

Der Mut vieler Wähler wird international wertgeschätzt. „Ich habe keine Angst vor den Drohungen der Taliban, sterben müssen wir alle irgendwann. Ich will, dass meine Stimme ein Schlag ins Gesicht der Taliban ist“, meinte beispielsweise die 48-jährige Hausfrau Laila Neyazi. Ähnliches sagten auch viele andere Wähler.

Schon lange vor Öffnung der Wahlbüros bildeten sich lange Schlangen. Frauen in hellblauen Burkas und Männer in Pluderhosen warteten stundenlang mit durchweichter Kleidung und nassen Füßen im strömenden Regen. Stolz zeigten lachende Wähler ihre mit Wahltinte gefärbten Finger in die Kameras. Besonders fortschrittlich war, dass auffällig viele Frauen zur Wahl gingen.

Einer der ersten an den Wahlurnen war Hamid Karzai. Bis zuletzt war man in Sorge, dass er die Wahl verschiebt. Doch der amtierende Präsident hielt sein Versprechen und ebnete den Weg für einen Machtwechsel.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „RP Online“, rp-online.de

Schlagwörter: Afghanistan, Wahl, Taliban, Esel, Pferde, Stimmzettel, Kabul, Auszählung, Wahlbüro, Wahlergebnis, Hamid Karzai, Nachfolger