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Südafrika: Prominente Politikerin gestorben

Meldung vom 14.01.2009

Helen Suzman, eine prominente jüdische Politikerin in Südafrika, ist gestorben. Sie engagierte sich unerschrocken gegen die Apartheid in ihrer Heimat Südafrika. Am Neujahrstag ist sie 91-jährig in Johannesburg gestorben.

Mit Respekt und Bewunderung wurde die prominente Politikerin Helen Suzman noch zu ihren Lebzeiten ausgezeichnet. Zweimal wurde sie wegen ihres mutigen Kampfes gegen die Apartheid in Südafrika für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Jahrzehntelang setzte sie sich gegen die Politik der Rassentrennung und für die Rechte der schwarzen Bevölkerung ein. Sie war eine Weggefährtin von Nelson Mandela. Nach ihrem Rücktritt aus dem Parlament nannte man sie die „Grand Old Lady“ von Südafrika. Suzman kämpfte bis zuletzt mit ihrer Stiftung für die Menschenrechte.

In den 50er Jahren wurde sie in eine Kommission berufen, welche die Lebensbedingungen der schwarzen Bevölkerung in den Großstädten erforschte. Diese Recherchen brachten sie mit der Politik in Kontakt. 1953 übernahm sie das Amt der Abgeordneten ihres wohlhabenden weißen Stadtteils im Parlament, das sie 36 Jahre lang ausüben sollte.

Nelson Mandela wurde 1964 zu lebenslanger Haft auf Robben Island verurteilt. 1967 gelang es der zierlichen Politikerin, ihn erstmals dort zu besuchen. Ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass er und seine Mitstreiter Bücher bekamen. Sie war an der Wahlkommission beteiligt, die 1994 für die ersten allgemeinen Wahlen zuständig war. Als Mandela 1996 als erster schwarzer Präsident die neue Verfassung unterzeichnete, stand Helen Suzman an seiner Seite. Ein Jahr später wurde sie von Mandela mit der Verdienstmedaille in Gold geehrt. Mandela lobte seine verstorbene Weggefährtin und nannte sie eine große Patriotin und furchtlose Kämpferin.

Als Parlamentarierin scheute sich Helen Suzman nicht, sich Zutritt zu den schwarzen „Homelands“ und „Townships“ zu verschaffen. Im Parlament berichtete sie im Detail, was sie dort und auf Robben Island vorgefunden hatte, damit die liberalen Medien die Fakten veröffentlichen konnten, denn Verhandlungen im Parlament waren von der Zensur befreit. Auch antisemitische Angriffe konnten sie nicht an ihrer Arbeit hindern.

Bis zuletzt sprach Suzman Missstände in direkter Weise an und hielt sich nicht zurück, Präsident Thabo Mbeki wegen seiner Ansichten über Aids und vor allem seiner Toleranz gegenüber Simbabwe zu kritisieren. Helen Suzman, die Ehrendoktorate von zwei Dutzend Universitäten, darunter Harvard und Brandeis, verliehen bekommen hatte, bezeichnete es als ihre größte Auszeichnung, dass Simbabwes Diktator Robert Mugabe sie 2001 zur „Staatsfeindin“ erklärte.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „tachles“, tachles.ch