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Indien: Hindu-Nationalisten tragen Wahlsieg davon

 
Meldung vom 16.05.2014

Das Wahlergebnis in der größten Demokratie der Welt steht zum großen Teil fest: In Indien haben die Hindu-Nationalisten mit deutlichem Abstand den Sieg davongetragen. Als neuer Premier zieht ihr Anführer Narendra Modi in die Regierung ein – doch er stößt nicht überall auf Zustimmung.

Für Indiens größte Oppositionspartei, die BJP, zeichnet sich mit ihrem Premierministerkandidaten Narendra Modi ein deutlicher Wahlsieg ab. Hindu-Nationalisten und ihre verbündeten Parteien könnten 272 der 543 Sitze Parlamentssitze erlangen, wie die Fernsehsender NDTV und CNN-IBN meldeten. Damit würde erstmals seit 30 Jahren eine absolute Mehrheit einer Partei erreicht.

BJP-Spitzenkandidat Modi errang laut Hochrechnungen von NDTV in beiden Wahlkreisen den Sieg, in denen er antrat – sowohl in Vadodara in seinem Heimatstaat Gujarat als auch in der heiligen Tempelstadt Varanasi. Er äußerte nach Bekanntgabe der ersten Ergebnisse auf Twitter seine Freude: „Indien hat gewonnen! Eine gute Zeit ist angebrochen.“ Vor der BJP-Parteizentrale in Neu Delhi schlugen die Menschen auf einer Trommel, sangen und tanzten ununterbrochen. „Modi, Modi, Modi, Modi, Modi“, skandierten sie.

Die regierende Kongresspartei wird nach den Hochrechnungen nur noch auf 47 Mandate kommen. Die Kongresspartei hatte Indien die meiste Zeit seit der Unabhängigkeit geführt. Die Kongresspartei gab eine historische Niederlage zu. Premierminister Manmohan Singh beglückwünschte Modi zum Wahlsieg. Der 81-Jährige habe den oppositionellen Spitzenkandidaten telefonisch kontaktiert, lautete es am Freitag (16.05.2014) in einer Nachricht im offiziellen Twitter-Account des Regierungschefs.

„Wir akzeptieren den Willen der Wähler, heißen ihn willkommen und gestehen unsere Niederlage ein“, verkündete der führende Kongresspolitiker Satyavrat Chaturvedi. Parteisprecher Rajeev Shukla äußerte sich gegenüber dem TV-Sender NDTV: „Die Trends sind sehr enttäuschend. Wir steuern auf das schlechteste Ergebnis in sehr vielen Jahren zu.“ Er fügte hinzu: „Modi hat dem Volk den Mond und die Sterne versprochen. Und die Menschen haben ihm diesen Traum abgekauft.“

Mit einer besonders schmerzlichen Niederlage sieht sich die bisherige Regierungspartei im Wahlkreis Amethi konfrontiert. Dort kandidierte Rahul Gandhi, Spross der einflussreichen Nehru-Gandhi-Familie und inoffizieller Spitzenkandidat der Kongresspartei. Der Wahlkreis stimmt seit Generationen für diese Familie. Gandhi muss sich dort in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der BJP-Kandidatin behaupten.

Sollten die Zwischenergebnisse auch auf den Rest der Stimmen zutreffen, kann der 63-jährige Modi das Amt des Ministerpräsidenten antreten und seine Getreuen auf wichtige Kabinettsposten wie Finanzen, Inneres oder Verteidigung setzen. Eines seiner Wahlkampfthemen war es, die Wirtschaft in Gang zu bringen, Arbeitsplätze zu schaffen und die Infrastruktur auszubauen.

Modi, der den Aufstieg vom Teeverkäufer zum wirtschaftsfreundlichen Spitzenpolitiker geschafft hat, fing seine politische Karriere bei einer rechtsextremen Hindu-Organisation an. Seine Abneigung gegenüber dem Islam hat er immer offen zur Schau getragen, seine diesbezügliche Rhetorik milderte er erst im Wahlkampf etwas ab. Während seiner Regierungszeit im Bundesstaat Gujarat kam es 2002 zu religiös motivierten Gewalttaten. Über Tausend Menschen, die meisten Muslime, kamen dabei ums Leben. Modis Rolle in den Pogromen wurde nie untersucht. In Indien gibt es rund 138 Millionen Muslime.






Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Spiegel Online“, spiegel.de

Schlagwörter: Indien, Wahl, Wahlergebnis, Wahlsieg, Hindu-Nationalisten, BJP, Kongresspartei, Narendra Modi, Rahul Gandhi, Wirtschaft, Mandate, Sitze, Mehrheit, Niederlage, Manmohan Singh, Glückwünsche, Neu Delhi, Wahlkreise, Pogrome, Muslime, Premierminister