Unser Service für Sie


 [ » Newsletter ]

[ » zum Kontakt-Formular ]

[ » Material bestellen ]

[ » Geschenke bestellen ]



Videos aus unseren Projekten finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.
[ » Gebende Hände – Youtube-Kanal ]


Global: Auch Terrorgruppen streben nach Profit

Meldung vom 04.06.2014

Die Führer islamistischer Terrorgruppen geben sich einen gläubigen Anschein, doch vorrangig geht es auch bei ihnen ums Geld: Der Journalist Marc Engelhardt hat ein Buch über islamistischen Terror und die Macht des Geldes herausgegeben. Die Bilder gingen durch die ganze Welt: 130 Mädchen, mit Kopftuch und in die traditionelle Burka gehüllt, sitzen auf dem Boden wie auf einem großen Klassenfoto, aber alle sind todernst – es sind christliche Mädchen. Sie wurden aus einer nigerianischen Schule verschleppt von der islamistischen Boko Haram, was übersetzt so viel bedeutet wie „Bücher sind Sünde“.

Ist der Terror nur eine Auswirkung von Fanatismus? Kann man das nur mit religiöser Verblendung begründen, wenn in den letzten fünf Jahren in Nigeria Tausende von Menschen ermordet wurden? Geht es wirklich um eine Auseinandersetzung zwischen christlichem Süden und islamischem Norden? Ein eben erschienenes Buch stellt sich diesen Fragen. Der Titel offenbart schon die Hauptaussage: „Heiliger Krieg, heiliger Profit“.

Autor ist der Journalist Marc Engelhardt, der sieben Jahre lang (von 2004 bis 2011) in Nairobi stationiert war und von dort aus berichtet hat. Engelhardt war immer wieder in Somalia, Uganda, in der Zentralafrikanischen Republik, in Nigeria und Mali, um Nachforschungen anzustellen, allesamt Staaten, die von islamistischen Terroristen verunsichert werden. Er deckt auf, dass sich hinter dem politischen Islamismus ein System organisierter Kriminalität versteckt. Dieses System maskiert sich nur als radikale religiöse Bewegung. Die Führer der Islamisten mögen gläubig sein oder auch nicht, im Vordergrund steht der Profit.

Der Gründer von Boko Haram konnte sich jahrelang auf massive finanzielle Unterstützung vom Gouverneur des nigerianischen Gliedstaates Borno verlassen, für dessen Wahl er – nach mafiöser Absprache – eifrig in Moscheen und Armenvierteln predigen ließ. Zu den wichtigsten Einkommensquellen der Terrororganisation gehören heute Schutzgelder, die die Islamisten Geschäftsleuten, Bürgermeistern, Investoren und sogar Gouverneuren abnötigen. Im Gegenzug sagen sie ihnen zu, ihr Territorium in Ruhe zu lassen.

Die Terroristen der Al-Kaida im islamischen Maghreb (Aqmi), die vor zwei Jahren den Norden Malis unter ihre Kontrolle brachten und ein streng religiöses Regime etablierten, bevor sie von der französischen Armee wieder verdrängt wurden, erhielten im Wesentlichen Gelder aus dem Schmuggel von lateinamerikanischem Kokain. Zudem erwies sich die Erpressung von Lösegeld für die Freilassung entführter Personen als lukrative Einnahmequelle. In Somalia hat die al-Schaabab-Miliz, ebenfalls dem Netzwerk Al-Kaida angeschlossen, die einst einflussreiche Schura, den religiösen Rat der Organisation, entmachtet und schließlich sogar vollständig vertrieben, um ungestört ihre Geschäften betreiben zu können.

Wie aber kann die Macht der Islamisten unterbunden werden? Eine schlagkräftige Strategie wäre, sagt Marc Engelhardt in seinem Buch, die Austrocknung ihrer Finanzquellen. Das ist in der Praxis aber nicht leicht umzusetzen. Aber wenn man nicht dort ansetzt, werden auch militärische Interventionen, so dringend notwendig sie auch sein mögen, um ein Terrorregime wie in Mali zu stürzen oder einen Massenmord wie in der Zentralafrikanischen Republik zu stoppen, weder eine Friedenssicherung der afrikanischen Staaten noch ein Ende der von Islamisten organisierten Terroraktivitäten erreichen.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Frankfurter Rundschau“, FR-online.de

Schlagwörter: Globale Projekte, Terrorismus, Profit, Geschäft, Kriminalität, Islam, gläubig, Religion, Fanatismus, Boko Haram, Entführung, Mädchen, Nigeria, Erpressung, Schmuggel, Lösegeld, Schutzgelder, Heiliger Krieg, heiliger Profit, Marc Engelhardt, Buch, Neuerscheinung, Al-Kaida, Al-Schabaab