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Ruanda/Kongo: Ruandische Truppen dringen in den Ostkongo ein

Meldung vom 22.01.2009

Mit Genehmigung der kongolesischen Regierung marschieren ruandische Soldaten im Ostkongo ein. Sie sollen die Hutu-Milizen bekämpfen. Die Bevölkerung fürchtet eine neue Katastrophe.

Sie fahren lastwagenweise mit schweren Waffen ein und passieren die kongolesischen Armeeposten grußlos. Sie dringen tief in den Busch vor und beziehen dort Stellung. So geben Augenzeugen den Einmarsch der Armee Ruandas im Osten der Demokratischen Republik Kongo wider, der seit zwei Tagen vor sich geht.

Rund 2.000 Soldaten aus Ruanda überschritten am frühen Morgen die ruandisch-kongolesische Grenze bei Kibumba. Ihr offizielles Ziel ist die Distrikthauptstadt Rutshuru, größte Stadt im Territorium der Tutsi-Rebellen der CNDP (Nationalkongress zur Verteidigung des Volkes).

Das tatsächliche Ziel ist die Vorbereitung einer Offensive gegen die ruandischen Hutu-Milizen der FDLR (Demokratischen Kräfte zur Befreiung Ruandas) im Ostkongo. Zur Verfolgung dieses Ziels haben sich Regierungseinheiten Ruandas und Kongos sowie CNDP-Rebellen und kongolesische Hutu-Gruppen zusammengeschlossen und ihre Kämpfe untereinander beigelegt.

„Wir haben die ruandische Armee offiziell eingeladen, sich an der Operation zu beteiligen“, sagte in Kongos Hauptstadt Kinshasa Informationsminister Lambert Mende. Es gehe darum, „die FDLR-Kämpfer freiwillig oder zwangsweise zu repatriieren oder sich zu vergewissern, dass sie Flüchtlingsstatus genießen, was ihnen das Recht verwehrt, Waffen zu tragen.“ Die Operation werde von Kongos Armee angeführt und solle 15 Tage dauern.

Die internationale Gemeinschaft wurde in diese Beschlüsse nicht integriert. Die UN-Mission im Kongo (Monuc) wurde erst einen Abend vor dem Vormarsch von Ruanda über die militärische Operation informiert. Kongos Armee riegelte das Gebiet weiträumig ab, während die Ruander einmarschierten und ließ nicht einmal UN-Blauhelme durch.

In dem Krisengebiet hält sich zum Schutz der Zivilbevölkerung eine UN-Friedenstruppe auf, die 22.000 Soldaten und Polizisten umfasst. Ein Sprecher der UN-Mission im Kongo erklärte, dass die UN-Truppe keinerlei Anteil an der gemeinsamen Aktion der Streitkräfte des Kongos und Ruandas habe.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Tageszeitung“, taz.de