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Südsudan: Ärzte werden immer mehr zur Zielscheibe

Meldung vom 18.06.2014

In Krisenländern wie dem Südsudan oder Syrien wird es immer schwieriger, ärztliche Hilfe zu leisten. Immer öfter wird auch vor humanitären Helfern nicht Halt gemacht, sie werden ermordet und ihre Einrichtungen werden verwüstet, klagt die Organisation Ärzte ohne Grenzen. Verstärkte Militärpräsenz erhöhe die Gefahr nur noch mehr.

Zunehmend oft geraten humanitäre Helfer in den Strudel der Gewalt in Krisen- und Kriegsgebieten. In vielen Regionen habe der Respekt vor Krankenhäusern und Ärzten stark abgenommen, sagte der Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen, Frank Dörner, bei der Vorstellung des Jahresberichts der Hilfsorganisation in Berlin. Das wachsende Risiko für die Mediziner und ihr Personal bereite der Organisation große Sorge.

Im Südsudan beispielsweise zeichne sich genau solch eine Entwicklung ab, aber auch in der Zentralafrikanischen Republik oder in Syrien. „Medizinische Einrichtungen werden gezielt angegriffen. Helfer werden nicht geschützt, sondern als Angriffsfeld gesehen.“

Dabei sei die notleidende Bevölkerung in diesen Ländern auf mehr Versorgung denn je angewiesen. Wenn die Mitarbeiter unter Lebensgefahr arbeiteten, müsse man dazu übergehen, das Engagement in diesen Gebieten zu verringern oder einzustellen, meinte Dörner. Er machte auf das Beispiel Somalia aufmerksam: Nach rund 22 Jahren hatte Ärzte ohne Grenzen 2013 seine Arbeit in dem Bürgerkriegsland beendet. Dörner nennt den Rückzug aus dem ostafrikanischen Land als eine der schwierigsten Entscheidungen in der Geschichte der Organisation.

Die Ankündigung der Bundesregierung, dass die Bundeswehr verstärkt bei militärischen Einsätzen etwa in Afrika mitmachen werde, stößt eher auf Kritik. „Es muss eine klare Trennung von humanitärer Hilfe und militärischen Einsätzen geben.“ Hilfsorganisationen müssten bei der Bevölkerung als unabhängige, neutrale und unparteiische Akteure erkannt werden. Nur so sei ihr Schutz gewährleistet.

So will Ärzte ohne Grenzen auch ohne Sicherheitsmaßnahmen für Hilfsorganisationen durch das Militär auskommen. „Wir haben mit der Interessenlage der Konfliktparteien nichts zu tun“, meint Dörner. Sie würden jeden medizinisch versorgen, der sie um Hilfe bittet, gleichgültig, zu welcher Partei oder welchem Stamm die Patienten zählen. Vielmehr erhöhe eine verstärkte Militärpräsenz das Risiko für die Arbeit der Ärzte. Der Vorstandsvorsitzende von Ärzte ohne Grenzen, Tankred Stöbe, unterstrich, dass die Organisation nach qualifiziertem Personal Ausschau hält, das auch in „schwierigen Kontexten“ zu arbeiten bereit ist.




Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Welt Online“, welt.de

Schlagwörter: Südsudan, Ärzte, Medizin, humanitäre Helfer, neutral, Ärzte ohne Grenzen, Militär, Bundeswehr, Neutralität, Bürgerkrieg, Gewalt, Krankenhäuser, Hilfsorganisationen, Militärpräsenz, Risiko