Somalia: Ramadan mit Terrordrohungen

Meldung vom 30.06.2014

Zwei Verkehrspolizisten in Somalia wurden am helllichten Tag aus einem fahrenden Fahrzeug heraus von Terroristen erschossen. Das geschah mitten im Zentrum der somalischen Hauptstadt Mogadischu. Die Polizei machte Mitglieder der islamistischen Al-Shabaab-Milizen für die Attacke verantwortlich, die seit Jahren den Bürgerkrieg in Somalia antreibt. Die Täter konnten in den Fahrzeugen fliehen.

In der Frühe war bei einer ähnlichen Aktion ein Soldat in einem nördlichen Stadtteil ermordet worden, hieß es. Nun haben die Kämpfer der Al-Schabaab-Miliz ihre Terrordrohungen angesichts des Fastenmonats Ramadan verschärft. Der Ramadan begann am Sonntag, den 30.06.2014. Daraufhin hat die Polizei die Sicherheitsmaßnahmen in Mogadischu noch intensiviert.

Die Anschläge und Angriffe in der Hauptstadt Mogadischu würden verstärkt werden, erklärte Al-Schabaab-Anführer Sheik Ali Mohamed Hussein in einer am Sonntag von einem islamistischen Radiosender und einer islamistischen Internetseite verbreiteten Botschaft. Al-Schabaab werde Mogadischu nicht aus dem Visier lassen, die Hauptstadt werde eine „Frontstadt“ bleiben. Die Lage dort werde wieder brutaler denn je, erklärte er demnach.

Der somalische Präsident Hassan Sheikh Mohamud versicherte in einer Fernsehansprache zum Beginn des Ramadan, dass die Regierung sich organisiert habe, um Anschläge der Islamisten zu vereiteln. „Wir werden uns ihnen mit Macht entgegenstellen, damit die Menschen ihre religiösen Verpflichtungen in Frieden erfüllen können“, versicherte er.

Auf Hauptverkehrsstraßen in Mogadischu haben sich am Sonntag zahlreiche Polizisten mit Maschinenpistolen postiert, die dort auch Fahrzeuge durchsuchten. Der Lido-Strand, ein beliebter Treffpunkt in der Hauptstadt, soll nach Polizeiangaben während des Ramadan abgeriegelt werden.


Quelle: Gebende Hände-Redaktion; nach einer Information von: „Die Presse“, diepresse.com